Fragen und Antworten zum erdgasfreien Leben
Es ist eine Tatsache, dass den Niederlanden das Erdgas ausgeht und dass wir vereinbart haben, dass bis 2050 die gesamte "gebaute Umwelt" erdgasfrei sein soll.
Im MoVe2030-Fragebogen haben wir die Bewohner aufgefordert, mit uns über ein erdgasfreies Leben nachzudenken. Der Fragebogen bot den Bewohnern auch die Möglichkeit, gleichzeitig Fragen zur Nachhaltigkeit zu stellen, was häufig genutzt wurde. So wurden beispielsweise Fragen zur Geschwindigkeit des zeitlichen Ablaufs der Umstellung auf erdgasfreies Wohnen, zur Finanzierung und zum diesbezüglichen Input der Bürger gestellt.
Wir haben die am häufigsten gestellten Fragen und die häufigsten Antworten gesammelt. Wir haben unsere Antworten auf diese Fragen aufgelistet:
Das Gas geht nicht aus!
In den Niederlanden geht das Erdgas zur Neige. Genau wie in vielen anderen Ländern. Auch die Erdgasleitung in Groningen wird 2022 geschlossen, so dass wir auf einige kleine Gasfelder in den Niederlanden und im Ausland angewiesen sind, beispielsweise auf Gas aus Russland.
Die Frage ist, ob wir von anderen Ländern abhängig sein wollen, um unsere Häuser zu heizen. Hinzu kommt, dass wir bei einer zunehmenden Verknappung eines Rohstoffs damit rechnen müssen, dass der Preis auch in Zukunft nur steigen wird. Der Ausstieg aus dem Gas ist daher eine finanziell solide Position.
Warum nicht zuerst alle Häuser in den Niederlanden isolieren?
Der erste Schritt besteht darin, Ihr Haus zu isolieren, um Energie zu sparen. Die Kosten dafür können innerhalb weniger Jahre wieder hereingeholt werden. Aber damit allein werden wir es nicht schaffen. Wir müssen mehr tun, um die globale Erwärmung zu stoppen. Daher müssen wir neben dem Dämmen auch andere Schritte unternehmen, umCO2-neutral und damit fossilfrei zu werden.
Kann die Regierung mich zwingen, vom Gas wegzugehen? Wenn ja, werde ich dann entschädigt?
Derzeit gibt es keine rechtlichen Möglichkeiten, um Stadtteile zu zwingen, erdgasfrei zu werden. Die Gemeinden dürfen (noch) nicht einseitig die Gasversorgung einstellen. Derzeit wird eine Gesetzesänderung ausgearbeitet, die die Befugnisse der Gemeinden erweitern soll, aber es ist noch ungewiss, wie und wann genau diese Befugnisse in Kraft treten werden. Dies ist unabhängig von der Finanzierung, Subventionierung oder Entschädigung.
In meiner Region gibt es keine laufenden Projekte zur Nutzung anderer Energiequellen. Wie geht es weiter?
Sie können sich bei Ihrer Gemeinde erkundigen, ob und wann Projekte geplant sind, oder selbst die Initiative für eine Straße/Nachbarschaft ergreifen.
Was ist die Alternative?
In der Heat Transition Vision wird für jedes Viertel die beste Alternative zu Erdgas ermittelt. Die Alternative wird auf der Grundlage der gesamten sozialen Kosten ausgewählt. Sie basiert also (noch) nicht auf den Kosten für den einzelnen Haus- oder Gebäudeeigentümer. Sie gibt auch an, in welchen Stadtteilen die besten Möglichkeiten bestehen und wo mit der Erstellung eines Umsetzungsplans begonnen werden sollte.
- Wenn es in Ihrer Gegend noch keine Pläne gibt, können Sie Ihr Haus dämmen und einen Heizkessel mit höherem Wirkungsgrad oder eine Hybrid-Wärmepumpe mit Heizkessel verwenden, bis Sie auf eine Erdgas-Alternative umsteigen.
- Kollektive Lösungen (für das gesamte Viertel oder den gesamten Stadtteil) wie Wärmenetze werden quartiers- oder stadtteilweise eingeführt, aber auch individuelle Lösungen wie Wärmepumpen sind häufig erforderlich. Denn die Energieinfrastruktur und Ihr Anschluss daran müssen angepasst werden.
Warum verwenden wir nicht Wasserstoff?
Warum wir uns derzeit nicht dazu verpflichten können, Wasserstoff anstelle von Erdgas zum Heizen unserer Häuser zu verwenden, wird auf der Website von Hier Opgewekt gut erklärt
Wird die Kommune gemeinsam gegen Stadtteile vorgehen, die derzeit alle mit Erdgas versorgt sind? Oder wird dies individuell geschehen?
Oder für die nächsten 10 Jahre:
- eine einzelne Wärmepumpe.
- ein kollektives Wärmenetz mit einer erneuerbaren Quelle, die mehr als 70 Grad Wärme an das Wärmenetz liefert.
- ein kollektives Wärmenetz mit einer Niedertemperatur-Wärmequelle, die mit einer Wärmepumpe für Warmwasser und Raumheizung nachgeheizt wird. Manchmal wird hier auch erneuerbare Kälte eingespeist.
Die Kosten für diese Umstellung sind um ein Vielfaches höher als der Import von Gas oder die Entschädigung der Einwohner von Groningen für Mängel an ihren Häusern. Warum nicht zuerst daran arbeiten?
Wenn wir Gas importieren, reduzieren wir nicht die Treibhausgasemissionen. Und genau das ist das Ziel des Klimaabkommens.
Die Entschädigung für die durch die Erdgasförderung verursachten Schäden ist notwendig, trägt aber nicht zum Ziel des Klimaabkommens bei.
Eine weitere Verzögerung des Umstiegs birgt das reale Risiko, dass die Zunahme des Klimawandels schwerwiegende negative Folgen für die Gesellschaft nach sich zieht. Abgesehen vom menschlichen Leid werden die finanziellen Kosten dafür um ein Vielfaches höher sein als die Kosten dieses Übergangs. Denken Sie zum Beispiel an die schweren Überschwemmungen, die 2021 in den Niederlanden, Deutschland und Belgien auftraten.
Ich bin dabei, ein altes Haus zu renovieren. Welche Entscheidung sollte ich jetzt treffen? Dämmung und Fußbodenheizung sind sinnvoll, aber alles andere?
Waren Sie schon einmal im WoonWijzerWinkel zur Beratung? Dort erhalten Sie nicht nur Ratschläge, sondern können sich auch über Alternativen informieren.
Wo finde ich weitere Informationen und Antworten zum erdgasfreien Leben?
Haben Sie weitere Fragen zum erdgasfreien Wohnen? Dann besuchen Sie auch den digitalen Energietisch Neue Energie Limburg