Der Kinderrat von Kerkrade besteht aus einer Vertretung aller Grundschulen und der Kinderopvang Parkstad in der Gemeinde Kerkrade. Die Delegation wird pro Schule gewählt. Diese Ratsmitglieder wählen dann ihren Bürgermeister aus einem der Ratsmitglieder. 

Im Kinderrat können Schüler der Klassen 7 und 8 aus allen Grundschulen und der Kinderopvang Parkstad in der Gemeinde Kerkrade mitreden und Ideen zur Gemeindepolitik einbringen. Vor allem bei Themen, die Kinder direkt betreffen. Letztendlich kann der Kinderrat auch Ratschläge erteilen. Sie bestimmen selbst die Themen, die diskutiert werden sollen.
 

Grundprinzip und Ansatz

Der Kinderrat hat Mobbing als eines der Themen gewählt, die er diskutieren möchte.

Überprüfung der Ratstagung vom 29. September 2021 und 2. Februar 2022

Während der Ratssitzung am 29. September diskutierten die Ratsmitglieder gemeinsam über den Unterschied zwischen Mobbing und Hänseleien sowie darüber, wo Mobbing auftritt und welche Folgen es hat.

Schlussfolgerungen

Verschiedene Formen von Mobbing:

  • ausschließen;                        
  • schimpfen; 
  • Treten; 
  • Treffer;
  • Online-Mobbing:
    • Online-Klatsch;
    • Hassprofile; 
    • Teilen Sie Fotos und Videos, die Ihnen peinlich sind.

Die Folgen von Mobbing:

  • es tut sehr weh, manchmal noch, wenn man schon erwachsen ist;
  • das Gefühl, alles falsch zu machen;
  • traurig und allein zu sein;
  •  schlechte Noten in der Schule zu bekommen;
  • nur widerwillig zur Schule gehen;
  • haben Angst, neue Freunde zu finden;
  •  nicht gut schlafen können;
  • anfangen zu glauben, was die Tyrannen über sie sagen.
  • Mobbing hat auch Auswirkungen auf die Mobber und den Rest der Klasse.

Bei diesem Treffen wählten die Ratsmitglieder aus, mit welchen Organisationen sie ein Gespräch darüber führen wollten, welche Maßnahmen zur Bekämpfung von Mobbing wichtig sind.


Leider konnte die Ratssitzung am 1. Dezember wegen der Corona-Maßnahmen nicht stattfinden. Auf der Ratssitzung am 2. Februar befassten sich die Ratsmitglieder eingehender mit drei Themen, bevor sie sich eine Meinung bildeten, und zwar 

  1. Mobbing in der Schule; 
  2. Mobbing außerhalb der Schule;
  3. Cybermobbing. 

Die Organisationen Movare, Impuls und die Polizei waren eingeladen, diese Themen zu diskutieren. Leider konnte die Polizei an dem Treffen am 2. Februar nicht teilnehmen.


Mobbing in der Schule

Im Rahmen des Themas "Mobbing in der Schule" wurde das Mobbingprotokoll diskutiert. Dem Protokoll muss mehr Aufmerksamkeit geschenkt werden. Die meisten Elternbeiräte wissen nicht, ob es an ihrer Schule ein Mobbing-Protokoll gibt. Die Fragen der Kinderräte lauteten: Was genau ist ein Protokoll? Welchen Ansatz enthält es? Ist der Ansatz noch aktuell? Wer erstellt das Protokoll? Ist es ein Protokoll pro Klasse oder für die gesamte Schule? 

Es wurde auch festgestellt, dass jeder Lehrer Mobbing auf seine eigene Weise anspricht und diskutiert. Es variiert von wenig bis viel Aufmerksamkeit im Unterricht und einem persönlichen bis zu einem gruppenorientierten Ansatz. Die Ratsmitglieder sehen auch einen Unterschied darin, wie streng die Lehrer sind, welche Strafen verhängt werden und ob diese immer für alle gleich sind. Mobbing findet oft in freien Situationen statt, was es besonders schwierig macht. Zum Beispiel in den Pausen auf dem Schulhof oder in anderen Situationen, die der Lehrer nicht sieht. Es ist wichtig, das Thema dann trotzdem zu besprechen. Einfache Methoden sind ein wichtiger Punkt. Beispiele sind:

  • Mobbing im Rahmen von sozial-emotionalem Unterricht oder Schulungen zu diskutieren;
  • Geben Sie bei der Eingabe das Gefühl des Tages durch ein Emoticon an;
  • ein eigenes Heft, mit dem Sie auch schriftlich mit der Lehrkraft kommunizieren können.

Mobbing außerhalb der Schule

Im Rahmen des Themas "Mobbing außerhalb der Schule" wurde die Unterstützung von Impuls bei der Bekämpfung von Mobbing diskutiert. Impuls hat verschiedene Aufgaben, wie zum Beispiel:

  • Einsatz von ambulanten Jugendbetreuern in der Nachbarschaft; 
  • Die Nutzung des Jugendbusses;
  • die Jugendzentren;
  • Durchführung von Kursen/Workshops. 

Es stellte sich heraus, dass der Bekanntheitsgrad und das Engagement von Impuls nicht allzu hoch waren. Auch die Jugendzentren waren kaum bekannt.
Die Kinderräte erzählten von Beispielen für Mobbing, das in bestimmten Vierteln stattfand. Der Kinderrat schlug eine Meldepunkt mit Jugendarbeitern vor, damit sofort Maßnahmen ergriffen werden können. Der Einsatz von ambulanten Jugendbetreuern, des Jugendbusses und die Weiterleitung an Jugendzentren könnte ausgebaut werden. Dies gilt auch für das Angebot von Unterricht/Workshops in der Schule und sogar in Horten. Es wurde auch darüber gesprochen, dem Bereich Cybermobbing und dem Fokus auf soziale Medien mehr Aufmerksamkeit zu schenken.
Impulse teilt die Ansichten des Kinderrates. Das Gespräch der Kinderratsmitglieder mit Impuls wurde von beiden Seiten als positiv empfunden. Sie würden dies gerne öfters tun.

Cybermobbing

Cybermobbing ist eine Form von Mobbing.
Aufgrund der großen Auswirkungen wurde dies als separates Thema diskutiert. Als positiv wurde angesehen, dass es eine Reihe von guten Websites gibt (u.a. www.pestweb.nl und www.vraaghetdepolitie.nl). Diese enthalten klare Informationen darüber, wie man auf Cybermobbing reagieren und sich davor schützen kann. Man kann sogar Anzeige bei der Polizei erstatten und Beweise in Form von Screenshots vorlegen. Die Angst vor den Folgen von Mobbing ist jedoch genauso groß wie bei physischem Mobbing. Die Ratsmitglieder wiesen außerdem darauf hin, dass die Schule das Bewusstsein für Cybermobbing schärfen sollte. Schließlich findet Cybermobbing zum einen im Verborgenen statt, zum anderen aber auch in Gruppen-Apps oder anderen Formen sozialer Medien, was andere sehen können. Wie beim physischen Mobbing gibt es eine Gruppe von Zuschauern, die es schwierig finden, Mobber auf ihr Verhalten anzusprechen oder Hilfe zu suchen.
Oft drückt sich Cybermobbing auch durch eine härtere oder verletzendere Sprache aus als physisches Mobbing. Obwohl in der heutigen Zeit der Online-Unterricht fast alltäglich geworden ist, ist auch Cybermobbing gefährlich. Vor allem dann, wenn die Lehrkraft noch nicht online ist. Wie bei Mobbing in der Schule gibt es auch bei Cybermobbing große Unterschiede im Umgang der Schulen damit. Unterschiede in der Thematisierung des Themas, aber auch im Umgang damit, wenn Cybermobbing von außerhalb der Schule dann innerhalb der Schule weitergeht.
Schließlich stellte der Rat auch Unterschiede innerhalb der sozialen Plattformen (einschließlich Whatsapp, TikTok und Instagram) fest, wie man sich vor Cybermobbing schützen kann. Zum Beispiel ist es bei einem "Social" einfacher, jemanden zu blockieren oder ihm zu folgen als bei einem anderen Social. Es wurde auch darauf hingewiesen, dass man auf TikTok keine englischen Schimpfwörter verwenden darf, dass aber das Fluchen mit niederländischen Wörtern möglich ist.
Die Ratsmitglieder und ihre Kollegen versuchen, Lösungen zu finden. Ein Beispiel ist die Einrichtung einer Gruppen-App mit dem Namen "no swearing app", in der man dann keine Schimpfwörter verwenden darf. Ein Aufruf an alle, negative Meinungen für sich zu behalten, wurde ebenfalls als Möglichkeit vorgeschlagen. Eine andere Idee von Ratsmitgliedern ist, dass Schimpfwörter per Autokorrektur automatisch in positive Wörter umgewandelt werden.

Allgemeine Schlussfolgerung 

Der Kinderrat kommt zu dem Schluss, dass das Thema Mobbing ein schwer zu lösendes Problem ist, unter dem Kinder auch im Alter noch sehr leiden können. Mobbing an sich ist nicht strafbar, aber Formen von Mobbing wie Übergriffe, Bedrohung und Stalking sind strafbar.
Unabhängig davon, welche Form von Mobbing auftritt, ist es am wichtigsten, damit nicht alleine weiterzumachen, sondern um Hilfe zu bitten.
Um Hilfe zu bitten, kann man sich an die Familie, Freunde, Lehrer, Vertrauenspersonen usw. wenden. Um Hilfe bitten kann das gemobbte Kind, aber auch Unbeteiligte oder der Mobber selbst.

Ratschläge und Empfehlungen

Der Rat für Kinder rät dazu: 
 

Achten Sie mehr auf das Mobbing-Protokoll.

Empfehlungen 

  • Erstellen Sie als Schule ein Mobbing-Protokoll. 
  • Entscheiden Sie sich bewusst für die Erstellung eines Protokolls für jede Klasse oder für die gesamte Schule. 
  • Besprechen Sie Mobbing und das Protokoll regelmäßig im Unterricht. 
  • Stellen Sie sicher, dass alle Lehrer und Kinder ihr eigenes Mobbing-Protokoll kennen, und greifen Sie es jedes Schuljahr wieder auf. Zum Beispiel während der jährlichen Woche gegen Mobbing. 
  • Lassen Sie Lehrer Mobbing ansprechen und gleichberechtigt diskutieren. 
     

Das Engagement von Impuls noch besser bekannt machen und die Aktivitäten erweitern und ausbauen

Empfehlungen

  • Ausweitung des Einsatzes der mobilen Jugendbetreuer, indem sie nicht nur abends eingesetzt werden.
  • Ausweitung des Engagements von Impuls durch die Durchführung von mehr Unterricht und Workshops während der Schulzeit und in außerschulischen Clubs.
  • Verstärkte Anstrengungen zur Sensibilisierung, Sichtbarkeit und zum Einsatz von ambulanten Jugendbetreuern in den Stadtvierteln.
  • Einrichtung einer Meldepunkt mit Jugendbetreuern zum Zwecke der schnellen Intervention.
  • Regelmäßige Konsultationen zwischen den Kinderräten und Impuls.

     

Erstellen Sie gemeinsam mit Movare, Impuls und der Polizei einen Aktionsplan gegen Cybermobbing

Empfehlungen

  • Sensibilisierung von Kindern, Eltern, Schulpersonal und Organisationen der Zivilgesellschaft.
  • Gastvorträge in Schulen, Stadtteilzentren und bei Vereinen halten.
  • Nutzen Sie zum Beispiel das Know-how von Pestweb.
  • Erstellen Sie Verhaltenskodizes für den Umgang miteinander in der digitalen Welt.
  • Sensibilisierung für den Umgang mit Cybermobbing und für die Frage, wo man Hilfe bekommt.
     

Der Kinderrat fordert das Kollegium auf, in Abstimmung mit anderen Kommunen auf soziale Plattformen einzuwirken, um Cybermobbing zu bekämpfen. 

Empfehlungen

  • Sensibilisierung der Gemeinden für den negativen Einfluss von sozialen Plattformen auf das Thema Cybermobbing.
  • Engagieren Sie sich in den niederländischen Bereichen der verschiedenen sozialen Plattformen.
  • sich zu einer Werbekampagne gegen Cybermobbing auf den eigenen sozialen Plattformen verpflichten.
  • Zusammenarbeit mit sozialen Plattformen, um Möglichkeiten zu erkunden, wie Mobbing auf sozialen Plattformen verhindert werden kann.
  • Zensieren Sie negative Ausdrücke, wie z. B. Schimpfwörter in den verschiedenen Sprachen, auf den verschiedenen sozialen Plattformen. 

     

Kommunikation

Der Rat wird dem Kollegium van burgemeester en beigeordnete und dem Gemeinderat von Kerkrade vorgelegt.

Das Gutachten wird auch dem beratenden Ausschuss der Direktoren der Kerkrader Schulen Movare, Kinderopvang Parkstad, der Wohlfahrtsorganisation Impuls, dem Team Jeugd der Gemeinde und verschiedenen kommunalen Beratungsstrukturen vorgelegt. Außerdem wird eine Pressemitteilung veröffentlicht.  

Umsetzung


Auf der letzten regulären Sitzung des amtierenden Kinderrates im Mai 2022 wird es eine Rückmeldung des Kollegium von Bürgermeister und beigeordnete geben. Der neue Kinderrat wird dann das Thema Mobbing wieder auf die Tagesordnung setzen und die eingeleiteten Aktivitäten weiterverfolgen.

Diese Stellungnahme wurde vom Rat "Kinder" auf seiner Tagung am 2. Februar 2022 angenommen.


Hidde Sieler Kinderbürgermeisterin