Sanierung des Schachtes des Bergwerks Willem II Domanial
Die Sanierung von Schacht Willem II begann im Oktober 2022. Auf der Grundlage einer vom Wirtschaftsministerium in Auftrag gegebenen Untersuchung, die im Dezember 2016 veröffentlicht wurde, wurde beschlossen, auf regionaler Ebene eine Reihe von Maßnahmen zu ergreifen, um die Wahrscheinlichkeit möglicher Auswirkungen des früheren Bergbaus zu verringern.
Wie Sie vielleicht wissen, wurde in Limburg bis in die 1970er Jahre Bergbau betrieben. Seine Auswirkungen sind noch heute im Boden unserer Provinz zu spüren. Dies stellt zwar kein unmittelbares Problem dar, aber es ist etwas, dessen wir uns in der Region bewusst sein sollten.
Eine der untersuchten Fragen betrifft die Frage, ob die Grubenschächte (vertikale Zugänge zwischen der Erdoberfläche und den Stellen im Untergrund, an denen Kohle abgebaut wurde) auch nach der Schließung der Bergwerke in den Jahren 1969-1974 stabil geblieben sind. Die Studie kommt zu dem Schluss, dass es keine unmittelbaren Sicherheitsrisiken gibt. Um möglichen längerfristigen Zeitspanne vorzubeugen, hat der Minister Mittel für zusätzliche Arbeiten an einer Reihe von Schächten zur Verfügung gestellt, um sicherzustellen, dass die Schächte auch in Zukunft keine Probleme verursachen werden.
Die nachstehende Karte zeigt die Lage der drei Schächte des Bergwerks Domanial, die sich auf diesem Gelände befanden.

Bei der Stilllegung des Bergwerks wurde der Schacht Willem II mit einer Betonstütze versehen, die etwa 50 m tief in den Schacht eindringt.
Um diesen Pfropfen und den Schacht auch in Zukunft stabil zu halten, ist es notwendig, den Pfropfen zu verlängern.
Für diese Arbeiten wurde ein deutsches Fachunternehmen (Daldrup & Söhne AG) beauftragt, das auf diese Art von Spezialarbeiten spezialisiert ist. Die Arbeiten umfassen das Bohren eines Fülllochs durch den bestehenden Betonpfropfen, das Aufbringen einer schwimmenden Stützschicht (Schwimmschicht) auf das Grubenwasser im Schacht und das anschließende Auffüllen des Schachthohlraums mit Beton von der Stützschicht bis zur Sohle des bestehenden Betonpfropfens.
Die Arbeiten beginnen am 26. Oktober und werden voraussichtlich bis März 2023 dauern. Die Grünfläche wird während der Arbeiten teilweise als Arbeitsfläche genutzt.
Die Arbeiten finden werktags zwischen 7 Uhr und 18 Uhr statt. Eine Beeinträchtigung durch Erschütterungen ist nicht zu erwarten. Lärm von der Baustelle kann während der Arbeiten nicht ausgeschlossen werden. Die Materialien werden von der Nieuwstraat aus angeliefert. Die genaue Lage der Baustelle ist noch nicht bekannt.
Baustelle
Der Aufbau der Baustelle ist in der nachstehenden Abbildung dargestellt.


Dauer der Maßnahmen
Die Baustelleneinrichtung begann im Oktober 2022. Derzeit wird davon ausgegangen, dass die Arbeiten im März 2023 abgeschlossen sein werden.
Rohrschacht und Willem I-Schacht
Wenn die Arbeiten am Schacht Willem II erfolgreich verlaufen, können die beiden anderen Schächte anschließend saniert werden.
Informationen zur Beseitigung von Mängeln
Um zu erfahren, wie der Schacht um 1970 saniert wurde, wurden die Archive nach verfügbaren Unterlagen durchsucht. In den Archiven wurden genügend Dokumente über die Schächte des Bergwerks Domaniale gefunden, um sich ein Bild davon machen zu können. Als Beispiel sind hier einige Bilder von Schacht Willem II zu sehen. Der Schacht hat eine Teufe von 804 Metern und Abmessungen von 5,5 mal 4,3 Metern.


Um herauszufinden, ob der Schacht tatsächlich wie in den Unterlagen angegeben saniert wurde, wurde der Schacht im April 2019 mit einer Kamera inspiziert. In dem Betonpfropfen befindet sich ein Bohrloch, das seit Jahren zur Messung des Grubenwasserspiegels im Schacht verwendet wird. Dieses Loch ist groß genug, um eine Spezialkamera durch den Schacht hineinzulassen. Hier einige Fotos von der Inspektion:

Auf den ersten 5,5 m ab Bodenniveau wird die Kamera durch ein Stahlrohr geführt. Nach 5,5 m tritt die Kamera in das Betonbohrloch ein. Abgebildet ist noch nicht der offene Schacht selbst, die Kamera zeigt das Bohrloch.
Unten rechts ist ein Stück des Aufzugskabels im Bohrloch zu sehen. Es wurde zusammen mit dem Schacht einbetoniert, als dieser damals saniert wurde.

In 50 Metern Tiefe mündet das Bohrloch in den unverfüllten Schacht.

Es ist zu erkennen, dass die ursprünglichen Fahrkorbführungen noch intakt sind.

In 120 m Tiefe traf die Kamera auf Grubenwasser(Stand 2019, inzwischen ist das Grubenwasser auf ca. 110 m Tiefe angestiegen). Das Licht der Kamera wurde vom Grubenwasser reflektiert, wodurch der "weiße Fleck" entstand.
Die Inspektion ergab, dass der Schacht intakt ist und keine unerwarteten Anomalien festgestellt wurden.
Die jetzt durchgeführten Arbeiten zielen darauf ab, die Länge der Betonstütze um etwa 42 Meter zu erhöhen. Es handelt sich um einen technischen Punkt, und ohne ins Detail zu gehen, ist die Verlängerung der Stütze notwendig, um einen ausreichenden Kontakt zwischen der Stütze und der Schachtwand zu erreichen. Das liegt daran, dass die Stütze aufgrund der Reibung zwischen Stütze und Schachtwand im Schacht hängt. Nach heutigem Stand der Technik ist die Länge der vorhandenen Betonstütze zu kurz, um sicherzustellen, dass sich der Schacht in Zukunft nicht darum kümmern muss. Um dies zu erreichen, wird eine neue Stütze sozusagen auf die alte Stütze geklebt. Die sich daraus ergebende Gesamtlänge des Stopfens sorgt dafür, dass der Schacht im Hinblick auf die Langzeitstabilität nicht mehr beachtet werden muss.
Um den Betonpfropfen zu verlängern, wird zunächst ein Schwimmkörper auf das im Schacht stehende Grubenwasser gebracht. Dies ist notwendig, da der zu füllende Beton sonst sofort auf den Grund des Schachtes sinkt. Dann wird eine dünne Schicht Spezialbeton auf das Schwimmmaterial aufgetragen und aushärten gelassen. Dann wird eine weitere dünne Schicht aufgetragen und aushärten gelassen. Und so weiter, bis sich eine tragfähige Schicht gebildet hat, auf die weiterer Beton aufgetragen werden kann, bis die neue Stütze den Boden der alten Stütze erreicht und eine einzige Stütze bildet.
Die Arbeiten auf der Baustelle bestehen aus der Begrünung der Baustelle, der Herstellung einer Füllöffnung durch den vorhandenen Betonpfropfen und der Verfüllung des Schachts mit Spezialbeton auf der Schwimmschicht. In unmittelbarer Nähe des Schachts wird ein neuer Überwachungsbrunnen zur Überwachung des Grubenwasserspiegels installiert.
Das Bild unten zeigt links den aktuellen Zustand und rechts den Zustand nach der Arbeit.
