Praxisbetreuer und Community-Links sorgen für Verbindung

Einsamkeit unter älteren Menschen ist überall verbreitet. In Rolduckerveld wurde vor einem Jahr eine Initiative ins Leben gerufen, bei der die häusliche Pflege, die Betreuer in der Hausarztpraxis, die Demenz-Fallmanager, die Haushaltshilfen, die Mitarbeiter des Unterstützungszentrums Mantelzorgers und zwei Gemeindeverbindungen eng zusammenarbeiten. Ziel der Zusammenarbeit ist es, Menschen miteinander zu verbinden. Der Begegnungsraum "Sjevemethoes" spielt dabei eine zentrale Rolle. Praxisbetreuer Will Vorstermans sagt: "Als ich neulich von der Arbeit nach Hause fuhr, sah ich zwei ältere Damen, die Arm in Arm die Straße entlang gingen. Dank unserer Vermittlung sind sie seit kurzem ein Paar. Ja, da geht mir wirklich das Herz auf."  

Praxisleiter Will Vorstermans

Will Vorstermans ist Practice Support Officer für Altenpflege im Medical Centre de Linde in Kerkrade. Mehr als 38 Jahre lang hat sie als Krankenschwester in der Notaufnahme gearbeitet. Vor zwei Jahren machte sie eine Ausbildung zur Praxisassistentin mit Schwerpunkt Altenpflege und blieb dort, wo sie ihr Praktikum absolvierte. "Wenn Sie mir vor zehn Jahren gesagt hätten, dass ich in der Altenpflege arbeiten werde, hätte ich Sie ausgelacht. Aber es gefällt mir sehr gut". Sie unterstreicht jedes Wort, um ihre Begeisterung zu unterstreichen. "Natürlich hatte ich durch die Notfallbetreuung schon viel Erfahrung mit älteren Menschen, aber das Tolle an diesem Job ist, dass ich an der Haustür stehe. Als Praxisbetreuerin sieht man schon im Voraus, was die Menschen wollen und wozu sie in Zukunft vielleicht Hilfe brauchen."

An der Haustür" zu sein, nimmt Will wörtlich, denn sie macht viele Hausbesuche. Dies kann als Antwort auf eine Frage geschehen, aber auch auf eigene Initiative. Sie kartiert alle über 75-Jährigen im Bezirk Rolduckerveld und hält kurze Kommunikationswege mit den sichtbaren Verbindungen von Meander Thuiszorg aufrecht. "Die Menschen fühlen sich oft wohler, wenn sie zu Hause sind. Außerdem kann ich mir so ein besseres Bild von der häuslichen Situation machen. Wenn jemand Probleme mit der Hausarbeit, dem Einkaufen oder der Verwaltung hat, spiegelt sich das oft in der Wohnung wider. Selbst wenn ich zu Hause die Grippeimpfung verabreiche, schaue ich darüber hinaus. Wie verletzlich ist jemand? Liegt eine beginnende Demenz vor? Droht die informelle Pflege überlastet zu werden? Und was auch sehr oft zur Sprache kommt, ist Einsamkeit. Die Leute sagen dann: Ich bin nicht einsam, aber ich bin oft allein. Das ist sehr naheliegend. Hier kommt die Verbindung zur Nachbarschaft ins Spiel. Vivian Wetzels und Yvon Alberti nehmen diese Rolle ein. Wenn ältere Menschen es spannend finden, zum Beispiel die Sjevemethoes zu besuchen, geht eine der beiden Damen mit. Wenn diese erste Schwelle erst einmal überwunden ist, geht es oft wie von selbst.

Will hat dafür ein gutes Beispiel. "Kürzlich war ich bei einer Frau, deren Mann gestorben war. Er war immer sehr gesellig und sorgte für Aufsehen. Die Frau selbst ist eher im Hintergrund geblieben und in ein ziemliches Loch gefallen. Als sie das erste Mal mit dem Nachbarschafts-Chat ins Sjevemethoes kam, machte sie die Bekanntschaft einer 91-jährigen Frau. Sie saßen zusammen, und als eine dritte Person an den Tisch kam, stellte die 91-Jährige sie als "meine Freundin" vor. Die Frau fühlte sich sofort in die Gruppe aufgenommen und geht nun wöchentlich dorthin. Für sie ist es jetzt das Ende. 

Wie Will machen auch die Nachbarschaftshelfer Vivian Wetzels und Yvon Alberti Hausbesuche. Während Will den Schwerpunkt auf die körperliche Pflege legt, geht es den Nachbarschaftshilfen um den sozialen Aspekt. "Es ist so schön, dass es diese Möglichkeit gibt. Wenn ich mich einsam fühle, habe ich einen kurzen Draht zur Nachbarschaftshilfe. Die beiden Damen haben sehr viel Erfahrung und dank ihrer Vermittlung werden viele Menschen wiederbelebt. Da gibt es zum Beispiel zwei Damen, die beide Probleme beim Einkaufen hatten. Sie wurden zusammengebracht und gehen jetzt wöchentlich gemeinsam einkaufen. Umgekehrt bitten mich auch die Community-Links um Hilfe. Zum Beispiel, um einen Gedächtnistest zu machen oder den Blutdruck zu messen. Wir treffen uns regelmäßig, auch mit dem Rest des Kernteams. Im vergangenen Jahr wurde so viel erreicht. Die Leute fragen mich oft, ob ich das in Zahlen ausdrücken kann, aber das kann ich nicht. Es sind die kleinen Dinge. Menschen, die nach einem Nachmittag im Sjevemethoes, wo jeden Tag eine andere Aktivität stattfindet, wieder aufleben, oder die jetzt einen festen Freund haben, mit dem sie etwas unternehmen können. Oder allein die Tatsache, dass man ein offenes Ohr hat, ist schon viel wert. Es muss nicht alles großartig und überzeugend sein, genau das ist seine Stärke. Ältere Menschen haben meist ihr Leben lang hart gearbeitet und waren für alle da. Jetzt haben sie oft das Gefühl, zu viel zu sein und trauen sich nicht, um etwas zu bitten. Dass man ihnen eine Tür öffnen kann, ist das Beste, was man ihnen bieten kann..."

Die Zusammenarbeit ist eine Initiative der Gemeinde Kerkrade und der MeanderGroep Zuid-Limburg.