Interview mit Stadtrat René van Drunen über Nachhaltigkeit und Marc Cornelissen

Die Gemeinde Kerkrade ist einer der Partner des Marc Cornelissen Brightlands Award. René van Drunen, Beigeordneter der Gemeinde Kerkrade und zuständig für Jugendpflege und Jugendpolitik, öffentliche Gesundheit, Umwelt, Abfall und Nachhaltigkeit, erklärt, warum.

Die Forschungsarbeit des Nachhaltigkeitspioniers Marc Cornelissen ist im In- und Ausland bekannt. In seiner Heimatstadt Kerkrade wird sein Name jedoch kaum erwähnt. Schade, findet Ratsmitglied René van Drunen, der unter anderem für Umwelt und Nachhaltigkeit zuständig ist. "Gerade jetzt, wo wir uns mit Nachhaltigkeit und Kreislaufwirtschaft beeilen müssen, kann Marc eine Quelle der Inspiration für alle Einwohner und Unternehmer in Kerkrade sein.

Die Energiewende, der sparsame Umgang mit Materialien, die Nutzung von Abfall als Rohstoff, die Eindämmung der globalen Erwärmung. Das sind die Themen unserer Zeit, die jeden betreffen, aber gleichzeitig sind sie auch weit weg vom Durchschnittsbürger.

Bewusstseinsbildung

Das Bewusstsein ist die größte Herausforderung", sagt René van Drunen, PvdA-Stadtrat seit den letzten Wahlen im Jahr 2022. Wir wissen zwar, dass es immer wärmer wird, wir erleben die Folgen von Starkregen und Hitzestress selbst, wir sehen im Fernsehen Sendungen über Trinkwasserprobleme. Aber wirklich etwas zu unternehmen, ist eine andere Geschichte. Das ist Sache der Regierung. Oder es wird geleugnet. Alles in Ordnung, schreien die Politiker. Unglaublich. Ich hoffe, dass ich bei den nächsten Wahlen in drei Jahren mehr Kerkradeaner überzeugen kann, selbst etwas zu tun. Denn der Übergang ist etwas für uns alle, nicht nur für die Gemeinde, die Regierung.

Energiekrise

René van Drunen hat sich im Mai letzten Jahres Hals über Kopf für das Stadtratsmandat beworben und dabei die Bereiche Jugendhilfe, öffentliche Gesundheit, Umwelt & Umweltverträglichkeit und Nachhaltigkeit in sein Ressort aufgenommen. Sie sagen es. Krieg in der Ukraine und eine Energiekrise, die uns direkt betrifft. Familien und Unternehmen wurden mit riesigen Energierechnungen konfrontiert. Das war sehr schmerzhaft und ein Grund für uns, die schlimmste Notlage sofort anzugehen. Mit zinsgünstigen Darlehen für Bürger und Unternehmen, um in Isolierung und Solaranlagen zu investieren. Mit einem Energiezähler, mit Energiecoaches. Mit konkreter Hilfe also, abgesehen von den in Den Haag getroffenen Maßnahmen. Der Topf mit drei Millionen Euro für Kredite war sehr schnell geleert, aber ein Jahr später komme ich immer noch zu dem Schluss, dass viel mehr getan werden muss. Wir erreichen nicht alle.

Mehr tun

Ein Grund für den Stadtrat, einen Schritt weiter zu gehen. Energie-Coaches und Beamte werden in die Stadtteile gehen, Sprechstunden in Gemeindezentren abhalten und nach dem Sommer werden die Coaches Hausbesuche machen. Sie werden an den Türen klingeln und über die verschiedenen Möglichkeiten informieren. Am stärksten betroffen sind die Bewohner alter und minderwertiger Häuser. Und gerade sie wissen wenig über günstige Kredite, Zuschüsse und Programme. Wir wollen helfen. Weil es unsere Aufgabe ist, aber auch, weil die Reduzierung des Energieverbrauchs eine der wichtigsten Waffen gegen den Klimawandel ist. Wir müssen uns von fossiler Energie verabschieden und unseren eigenen grünen Strom erzeugen. Auch auf lokaler Ebene. Wir werden unsere Einwohner begeistern und sie bitten, die Informationen an Nachbarn, Familie und Freunde weiterzugeben. Wie ein immer größer werdender Ölteppich'.

Marc Cornelissen

Ob dazu auch der Name Marc Cornelissen gehört, vermag René van Drunen nicht zu sagen. Er weiß, dass wissenschaftliche Abhandlungen und komplizierte technische Geschichten nicht überall ein Publikum finden. Dennoch will man den Ideen des Mannes, der 2015 bei einer Forschungsexpedition am Nordpol ums Leben kam, während des Nachhaltigkeitsfestivals im Herbst Aufmerksamkeit schenken. Denn auch ich glaube an technologische Innovationen und Lösungen. Ich habe gehört, dass für den Marc Cornelissen Brightlands Award wieder tolle Ideen im Bereich Kreislaufwirtschaft und Nachhaltigkeit eingereicht worden sind. Das ist wichtig, denn zum einen müssen wir selbst aktiv werden und lernen, mit dem Klimawandel umzugehen, und zum anderen müssen wir Technologien entwickeln.

Führende Rolle

Kerkrade will nicht nur im Geiste von Marc Cornelissen handeln, die Stadtverwaltung strebt eine Vorreiterrolle an. Auf jeden Fall", sagt René van Drunen. "Kerkrade ist eine Stadt mit relativ vielen älteren Menschen, die stark unter Hitzestress leiden. Der Begriff Energiearmut ist hier allgegenwärtig. Wir müssen schnell Maßnahmen für unsere Bürger ergreifen. Dämmen, begrünen, auf Kreislaufwirtschaft setzen. Wir haben bereits die notwendigen Projekte für einen kreisförmigen Abriss und Bau durchgeführt, und bis 2050 wird Kerkrade gasfrei sein. Nachdem wir hier den Übergang von Kohle zu Gas vollzogen haben, stellen wir jetzt auf grüne Energie um. Wir können es schaffen und wir werden es beweisen. Ganz im Sinne von Marc Cornelissen, der auch vor keiner Herausforderung zurückgeschreckt ist. Auch wir wollen Pionierarbeit leisten und Lösungen realisieren. Für die nächsten Generationen, für unsere Kinder und Enkelkinder. Wir haben drei Kinder und ein Enkelkind. Für sie muss es eine Zukunft geben. Das ist meine persönliche Motivation.

Quelle: www.marccornelissenbrightlandsaward.com