Wie ist die Aufnahme der ukrainischen Flüchtlinge jetzt?

Anfang dieses Jahres wurde die vorübergehende Aufnahmestelle für Vertriebene aus der Ukraine am Hammolenweg in Kerkrade eröffnet. Damit hat die Gemeinde Kerkrade erneut die Verantwortung für die Notunterkünfte übernommen. Das Angebot an baulichem Wohnraum für Flüchtlinge ist begrenzt und die Nachfrage nach geeigneten Unterkünften bleibt hoch. Die Aufnahmestelle ist inzwischen vollständig belegt.

Bürgermeisterin Petra Dassen: "Früher haben wir ukrainische Vertriebene vorübergehend in einer Sporthalle untergebracht. Das ist für die kurze Zeitspanne eine gute Unterkunft, aber es belastet die Gemeinde sehr, wenn eine Sporthalle für längere Zeit außer Betrieb genommen wird. Das wollten wir als Kollegium nicht, also mussten wir uns nach anderen Möglichkeiten umsehen. Das Gelände am Hammolenweg bot sich an und ich freue mich, für die Dauer von zwei Jahren eine menschenwürdige Unterkunft zur Verfügung stellen zu können, in der Vertriebene aus der Ukraine ein vorübergehendes Zuhause finden können."

Die Notunterkunft wird im Auftrag der Sicherheitsregion Südlimburg eingerichtet und verwaltet. Die auf einer ehemaligen Wiese errichtete Notunterkunft befindet sich an der Ecke Hammolenweg und Hambosweg. Es handelt sich um eine einzigartige Unterkunft, die mit unabhängigen Wohneinheiten um eine zentrale Einrichtung herum ausgestattet ist. Das Konzept für eine solche Notunterkunft ist nicht neu, sondern lehnt sich an frühere Notunterkünfte (CNO) für Asylbewerber an, die vom VRZL in Landgraaf, Sittard-Geleen und Voerendaal verwaltet wurden. 

Sicherheit geht vor

Wie die Aufnahmestellen wird auch diese Aufnahmestelle von der IMA eingerichtet und verwaltet, die in relativ kurzer Zeit ein bewährtes Konzept entwickelt hat. Neben der Bereitstellung von angemessenen vorübergehenden Unterkünften, Tagesbetreuung, Entspannung und Bildung wird der Sicherheit der Bewohner des Standorts und der Anwohner große Aufmerksamkeit gewidmet. Bürgermeister Dassen: "Ich halte es für wichtig, dass wir Menschen, die durch Krieg und Gewalt ihre Heimat verlassen müssen, vorübergehend ein sicheres Zuhause bieten können. Wichtig ist aber auch, dass sich die Anwohnerinnen und Anwohner in ihrem eigenen Wohnumfeld weiterhin sicher fühlen. Deshalb freue ich mich nicht nur über die Gestaltung der Anlage, sondern auch über das Sicherheitskonzept, das die Sicherheitsregion gemeinsam mit der IMA erstellt hat."

Fortschritt

Das Gelände bietet Platz für 72 Wohneinheiten, in denen insgesamt 200 Personen untergebracht werden können. Inzwischen sind alle Einheiten installiert und rund 190 Personen eingezogen. Die Wohneinheiten sind nüchtern eingerichtet. Im Gegensatz zu den Aufnahmestellen für Asylbewerber verfügen die Bewohner neben Schlaf- und Wohnmöglichkeiten über eigene Dusch- und Toilettenanlagen und eine funktionale Küche. Der Standort bietet auch die Möglichkeit zur Entspannung und zum Unterricht. 

Lokale Unterstützung

Stadtrat John Roland freut sich über die lokale Unterstützung für die ukrainischen Flüchtlinge: "Die Unterstützung geht über materielle Hilfe hinaus. Die örtlichen Schulen haben ihre Türen für die ukrainischen Kinder geöffnet und bieten ihnen nicht nur eine Ausbildung, sondern auch die Möglichkeit, neue Freundschaften zu schließen und sich in ihrer neuen Umgebung zu Hause zu fühlen. Drei örtliche Arztpraxen haben sich zusammengetan, um den vorübergehenden Bewohnern medizinische Hilfe zu leisten. Darüber hinaus wurden auch Unternehmen und Organisationen mobilisiert. Wir haben Spenden erhalten und es wurden Beschäftigungsmöglichkeiten angeboten. Dies trägt dazu bei, die Integration der aus der Ukraine vertriebenen Menschen zu erleichtern".