Von der Vision zur Handlungs Perspektive
Die Geschichten und Ambitionen der Umweltvision sind klar, aber um die Umsetzung der Vision zu erleichtern, übersetzen wir sie in eine Strategie, in der die Gebiete weiter definiert werden. Von den Hauptfunktionen, wie wir sie derzeit im vorläufigen Umweltplan „
” kennen (Wohngebiet, Zentrumsgebiet, Arbeitsgebiet, Außengebiet), hin zu einer reichhaltigeren Palette von Gebietscharakteristika, die jeweils unterschiedliche Vorgehensweisen, Maßnahmen oder Programme erfordern. Damit baut die Umweltvision eine neue Umweltpolitikstruktur auf, die immer weiter mit neuen Maßnahmen für bestimmte Gebiete innerhalb der Gemeinde ergänzt werden kann.
Für jedes Gebiet wurde definiert, welche Merkmale wir hier vorfinden und wie wir mit diesen Orten in der Stadt umgehen wollen. Wo nötig, wurden politische Maßnahmen mit Gebieten oder „
n” Gebietsmerkmalen verknüpft. Außerdem gibt es eine Beschreibung, wie neue Initiativen innerhalb dieser Gebiete behandelt werden oder welche Anforderungen sie erfüllen müssen. Die Texte werden von Kartenbildern begleitet, die deutlich zeigen, welche Orte gemeint sind und wie diese abgegrenzt sind.
Zentrumsgebiete
Die Vielfältigkeit (viele Stadtteile) der Gemeinde bietet die Möglichkeit, das tägliche Versorgungsniveau in kompletten Stadtteilzentren aufrechtzuerhalten, die von jeder Wohnung aus zu Fuß erreichbar sind. Zentren, in denen neben einigen Geschäften auch Platz für Einrichtungen, Gemeinschaftsräume, einen Mobilitätsknotenpunkt oder Treffpunkte vorhanden ist. Deshalb wird auf die Intensivierung aller bestehenden Zentren gesetzt.
Die Vielfältigkeit von Kerkrade ist eine der Eigenschaften, die es zu schätzen gilt. Ein erkennbares Nachbarschaftszentrum mit eigenen Einrichtungen schafft Identität und Gemeinschaftsgefühl. Dies gilt insbesondere hier in Kerkrade, da die Nachbarschaftszentren oft auch über kulturhistorische Elemente verfügen, die Geschichten erzählen und ihnen Einzigartigkeit verleihen. Es ist jedoch notwendig, die Definition des Nachbarschaftszentrums losgelöst vom Einzelhandel zu betrachten, da dies ein zu begrenztes Angebot für die Lebendigkeit ist, die wir uns vorstellen, und die Gemeinschaft aus kommerzieller Sicht definiert. Wir v
, sprechen lieber von einem Nachbarschaftsknotenpunkt, einem Ort, an dem Menschen, Arbeitsplätze, Einrichtungen, Geschäfte und Landschaft aufeinander treffen. Eine hochwertige Umgebung, in der man sich gerne aufhält und die ein logischer Ort ist, um sich zu treffen. Darüber hinaus setzen wir uns weiterhin für die Stärkung der Zugänge zu den Zentrumsbereichen ein.
Derzeit gibt es in Kerkrade ein gutes Versorgungsniveau, und das möchten wir gerne beibehalten. Es gibt jedoch Unterschiede in der Größe der Nachbarschaftsknotenpunkte, die auch bei räumlichen Entscheidungen eine Rolle spielen. Damit legt die Umweltvision einen etwas anderen Schwerpunkt auf die verschiedenen Zentren als in der aktuellen Strukturvision für die räumliche Wirtschaft in Süd-Limburg (SVREZL) festgelegt. Auf diese Weise wollen wir auch die Lebensqualität in den Stadtteilen erhalten und verbessern.
Stadtzentrum „
” Das derzeitige Stadtzentrum bildet ein Nachbarschaftszentrum für die umliegenden Wohngebiete, bietet aber auch übergreifende Funktionen in den Bereichen Kultur (Rodahal, HUB, Bibliothek und Theater), Bildung (Het Martin Buber, Musikschule), Sport (VIE, Sporthalle und Hallenbad), öffentliche Verkehrsanbindung (Bus- und Bahnhöfe), Gesundheitseinrichtungen, Einzelhandel und Gastronomie. In den verschiedenen Nachbarschaftszentren, insbesondere aber rund um das Stadtzentrum, gibt es auch Raum für Arbeitsplätze in KMU, Dienstleistungen und (öffentlichen) Gesundheitseinrichtungen. Dies ist eine große Stärke, die zum dynamischen Charakter des Zentrums beiträgt, weshalb die Arbeitsplätze erhalten und ausgebaut werden. Es gibt jedoch noch Herausforderungen und Chancen im Bereich des Wohnungsbaus und der Anbindung an den Bus- und Bahnhof.
und Begrünung. Außerdem gibt es derzeit im Stadtzentrum keinen Supermarkt oder Nachbarschaftsladen, eine Einrichtung, die aufgrund der Rolle als Nachbarschaftsknotenpunkt durchaus passen würde. Darüber hinaus wird das zentrale Einkaufsviertel des Stadtzentrums immer kompakter, um Leerstand zu verhindern. Einkaufsstraßen wie die Einderstraat, Marktstraat und Hoofdstraat werden bis 2030 teilweise in Wohnstraßen umgewandelt.
Die größte Herausforderung liegt derzeit in den Nachbarschaftszentren wie Carboonplein, Hertogenlaan, Maria Gorettiplein und Eygelshoven. Die Erhaltung der Einrichtungen ist eine große Herausforderung für das Jahr 2050. Darüber hinaus besteht die Aufgabe darin, (wo möglich) Parkplätze an die Gemeinschaft zurückzugeben, indem an Mobilitätsknotenpunkten an anderen Orten gearbeitet wird und der öffentliche Raum als Ort der Begegnung und des Spielens gestaltet wird. Ein gutes Beispiel dafür ist der Platz rund um das Socio-Projekt in Eygelshoven, der samstags als markt genutzt wird und den Rest der Woche nur als Parkplatz dient. Oft befinden sich in der Nähe dieser Nachbarschaftszentren eine Schule und eine Pflegeeinrichtung. Durch die Verbindung dieser Einrichtungen mit dem Einkaufsviertel und die Suche nach Raum für Neubauten und Begrünung entsteht mehr Leben und es wird logischer, von einem Knotenpunkt zu sprechen. Dabei ist zu beachten, dass bei einem Supermarkt ausreichend Parkplätze vorhanden sein müssen.
• Erfassung der architektonischen Qualitäten in den Nachbarschaftszentren und an den historischen Straßen. Es muss kein Denkmalstatus sein, aber es sollte darauf geachtet werden, dass Qualität und besondere Ausstrahlung nicht verloren gehen. Darüber hinaus können dem Kulturerbe auch neue Epochen hinzugefügt werden. Genau wie Kirchen in der Vergangenheit können auch Schulen oder Nachbarschaftszentren mit einem sorgfältigen architektonischen Entwurf das gesamte Stadtviertel in einem anderen Licht erscheinen lassen.
• Entwicklung sicherer und gesunder Schulumgebungen.
• Klimaanpassungsmaßnahmen für die am stärksten gefährdeten Bereiche zur Bekämpfung von Hitzestress (Pflege, Senioren, Schulen, Kinderbetreuung, Spielplätze, Sportanlagen, soziale Einrichtungen, Bahnhöfe und Bushaltestellen) auf der Grundlage des Drei-Säulen-Konzepts: Gesundheit/Verhalten (Individuum), Gebäude (klimawandlungsangepasstes, naturintegriertes Bauen) und Gebiet (Entsiegelung und Begrünung der Stadt). Insbesondere die letztgenannte Maßnahme wirkt sich auch positiv auf den Wasserhaushalt aus, da Wasser in den Boden eindringen und länger im Gebiet zurückgehalten werden kann.
• Die Lebenswelt der Einwohner von Kerkrade erstreckt sich über die Landesgrenze hinaus. Auch Verbindungen beispielsweise nach Herzogenrath mit dem Fahrrad und dem Zug müssen hochwertig sein, damit Einrichtungen gemeinsam genutzt werden können.
Kleine (ehemalige) Nachbarschaftszentren
Es gibt auch einige kleinere Orte, an denen es eine Ansammlung gibt, wie den Piusplein (Terwinselen), den Dr. Ackensplein (Bleijerheide) und das Gebiet um die Heiveldstraat und den Kapelweg (Kaalheide) oder kleine Treffpunkte. Am Piusplein wird darauf hingearbeitet, die Einrichtungen für das Wohnviertel Terwinselen zu erhalten. An den anderen Standorten ist es nicht notwendig, Einrichtungen hinzuzufügen, aber es muss weiterhin darauf geachtet werden, dass ein attraktiver und grüner Raum erhalten bleibt, in dem auch andere Generationen einen Platz finden.
Sport- und Freizeit
Rodaboulevard. Der Rodaboulevard ist ein besonderer Standort zwischen einem Arbeitsgebiet und einem Zentrumsgebiet. Einerseits ein Gebiet, das auf Entspannung ausgerichtet ist, andererseits auf großflächigen Einzelhandel. Es ist ein erfolgreicher, vielbesuchter Standort, der Publikum aus der gesamten Euregio anzieht. In Bezug auf die Ausstrahlung gibt es viel zu gewinnen. Durch eine noch stärkere Fokussierung auf die Merkmale Sport und Freizeit wollen wir gemeinsam mit den Grundstückseigentümern hier eine Veränderung herbeiführen. Wir streben Platz für Outdoor-Sportarten, mehr Grünflächen und gute Fahrradinfrastruktur auf dem Rodaboulevard an, mit einer guten und sicheren Anbindung an die angrenzenden Wohngebiete in Kerkrade (Kerkrade-West) und Heerlen (Heerlerbaan).
Rahmenbedingungen für neue Initiativen
• Die Initiative zeigt Respekt für die vorhandenen bildprägenden und/oder kulturhistorischen Elemente. Vorhandene Kulturgüter werden erhalten, erweitert und gestärkt;
• Wir setzen uns für den Erhalt des religiösen Erbes ein. Leerstehende Kirchen erhalten eine neue Funktion. Kirchen werden nur abgerissen, wenn es keine andere Möglichkeit gibt. Die kürzlich erstellte Kirchenvision ist richtungsweisend für die Zukunft aller Kirchen in der Gemeinde Kerkrade;
• Plätze sollten multifunktional genutzt werden, derzeit ist Parken ihre Hauptfunktion. Es sollte Platz für Sport, Bewegung, Spiel und Begegnung geben;
• Neue Initiativen für (kleinräumige) Freizeitunterkünfte sollten in der Nähe von Freizeit- und Tourismuseinrichtungen oder in markanten, kulturhistorisch wertvollen Gebäuden stattfinden. Der Schwerpunkt liegt auf qualitativ hochwertigen Freizeitunterkünften;
• Neue (soziale) Einrichtungen werden vorzugsweise in den Zentrumsgebieten angesiedelt;
• Schulen, Spielplätze und Kindertagesstätten werden nicht an stark befahrenen Durchgangsstraßen realisiert. Neben dieser Rahmenbedingung muss mindestens 30 % der Fläche in der Schulumgebung begrünt sein, und Parkplätze müssen in einiger Entfernung angelegt werden. Darüber hinaus wird der öffentliche Raum rund um und zu den Schulen bewegungsfreundlich gestaltet, Kinder werden so weit wie möglich dazu angeregt, zu Fuß oder mit dem Fahrrad zur Schule zu kommen. Bei der Standortwahl spielt auch das Vorhandensein ungesunder Einrichtungen (z. B. Imbissbuden und Coffeeshops) eine Rolle, und wir möchten für rauchfreie Zonen sorgen.
• Die Parknormen in Zentrumsgebieten, in der Nähe von Einrichtungen und öffentlichen Verkehrsmitteln (Bahn- und Busbahnhöfen) müssen aufgrund der Platzknappheit Zeitspanne gesenkt Zeitspanne . Wir wollen mehr Platz für langsamen Verkehr, Begegnungen und Grünflächen;
• Neue Entwicklungen müssen zu einem attraktiven, grünen und klimafreundlichen Lebensumfeld beitragen.
• Fokus auf die Speicherung und, wo möglich, die Verarbeitung von Regenwasser auf dem eigenen Grundstück. Für eine klimaresistente Gestaltung gilt als Maßstab ein Niederschlag von 80 mm in zwei Stunden (mit einer Verfügbarkeit/Entleerung innerhalb von 24 bis 72 Stunden).
Wohngebiete
Der Wohnungsbau ist ein wichtiger strategischer Faktor in der Stadtplanung. Sobald Wohnungen entwickelt werden, investieren wir in Standorte. Wir möchten diese Investitionen vorzugsweise dort tätigen, wo wir Aufgaben zu bewältigen haben, damit sich Synergieeffekte ergeben. Der Wohnungsbau als Hebel für die Nachbarschaft. Deshalb ziehen wir die Sanierung und Integration neuer Wohnungen in bestehende Nachbarschaften dem Neubau in Außenbezirken vor.
Der Wohnungsbau dient nicht nur dem Wachstum der Gemeinde. Wohnungen prägen die Stadt, weil sie die (neuen) Bewohner beherbergen, die gemeinsam die Gemeinschaft bilden. Aber auch, weil eine räumliche Investition dazu beitragen kann, Ambitionen und Ziele zu verwirklichen. Wohnungsbau als Hebel, um damit auch den öffentlichen Raum zu begrünen (Bekämpfung von Hitzestress), klimaresistenter zu machen (Verringerung von Überschwemmungen), Raum für die Energiewende zu schaffen, Einrichtungen hinzuzufügen, Begegnungsräume zu schaffen oder Vielfalt in den Wohnraum zu bringen (Wohnkarriere).
Derzeit gibt es in Kerkrade einen hohen Anteil an Sozialwohnungen. Mehr als 46 % der Gesamtzahl der Wohnungen. Während andere Gemeinden das Ziel haben, einen Anteil von 30 % an Sozialwohnungen zu erreichen, ist die Aufgabe in Kerkrade umgekehrt: In der Gemeinde muss der Anteil an Sozialwohnungen reduziert werden. Der Fokus liegt daher in Zukunft auf dem Wohnungsbau in anderen und teureren Segmenten, um mehr Vielfalt im Wohnungsbestand zu schaffen. Dies hängt auch mit dem Wirtschaftswachstum in Kerkrade zusammen, wo die Zahl der Arbeitsplätze in den letzten Jahren gestiegen ist. So sind bis 2023 738 Arbeitsplätze hinzugekommen. Im Programm für den sozialen Wohnungsbau wird ausgearbeitet, welche Wohnungen auf der Grundlage des Bedarfs gebaut werden können. Bis 2030 werden in Kerkrade mindestens 1300 neue Wohnungen gebaut. Dabei muss die Umwandlung in lebenslange Wohnungen und die Erreichbarkeit von Pflegeeinrichtungen berücksichtigt werden. Dies ist insbesondere in den nächsten 10 bis 15 Jahren wichtig, wenn der Höhepunkt der Alterung der Bevölkerung in Sicht ist. Durch den Bau von lebenslangen Wohnungen wird der Durchfluss in Gang gebracht und es werden Wohnungen aus dem bestehenden Bestand für Erstkäufer und Familien frei.
In den letzten Jahren fand in den Wohngebieten Heilust und Bleijerheide (SUPERLOCAL) eine groß angelegte Umstrukturierung statt. In den nächsten zehn Jahren wird die Umstrukturierung von Rolduckerveld und einem Teil von Bleijerheide noch fortgesetzt. Auf längere Zeitspanne unter anderem die Standorte Mucherveld (südlicher Teil des Zentrums) und Eygelshoven in Betracht. Vitalität und Widerstandsfähigkeit der Wohngebiete mit selbstständigen Bewohnern bilden die Grundlage. Dabei sind nachhaltige und zirkuläre Entwürfe, Abriss und Neubau für zukünftige Pläne von Bedeutung.
Der Bevölkerungsrückgang hat sich in den letzten Jahren verlangsamt und ist sogar stabil geblieben. Dies führt zu einer höheren Nachfrage nach neuen Wohnungen. Das „Neue Narrativ” der Stadtregion Parkstad: „Parkstad Limburg bietet Raum!” setzt darauf. Kerkrade folgt dieser Entwicklung: Mit dem Bau neuer Wohnungen entsteht neben der Umstrukturierung die Möglichkeit, diese Investition auf Orte zu konzentrieren, die davon profitieren. Dabei ist das richtige Haus am richtigen Ort ein wichtiger Grundsatz. Vorzugsweise wird Platz für Neubauten in den ersten fünf unten genannten Gebieten gesucht. Für die ersten fünf Gebiete gibt es keine strenge Präferenzrangfolge.
Im Herzen der Stadtteile gibt es noch Platz für den Wohnungsbau. Wir sehen dort insbesondere Chancen für Seniorenwohnungen, damit ältere Menschen in der Nähe von Einrichtungen und Geselligkeit wohnen können. Voraussetzung dafür ist die Schaffung einer sicheren Verkehrsumgebung, barrierefreier öffentlicher Räume und einer guten Lebensqualität.
Die Bahnhofsstandorte „
“, „Station Eygelshoven Markt „Kerkrade Centrum“ bieten Möglichkeiten für den Wohnungsbau. Im euregionalen Kontext wird eine Studie (Transregioexpress) zu den Entwicklungsmöglichkeiten der Bahnhofsumgebungen entlang der Strecke des Dreiländerzuges zwischen Aachen, Süd-Limburg und Lüttich durchgeführt. Für die Gemeinde Kerkrade ist diese Entwicklung insbesondere für die Bahnhöfe Kerkrade Centrum und Eygelshoven Markt .
Historische Bänder
Nutzung bestehender architektonischer Perlen und Hinzufügen neuer Perlen auf leerstehenden Grundstücken, um die historische Qualität dieses Ortes wieder zum Leben zu erwecken. Voraussetzung dafür ist eine Veränderung der Verkehrsstruktur (mehr Grün, mehr Platz für den Fahrradverkehr, weniger Lärm und Unsicherheit). Dadurch werden die Bänder wieder zu einem attraktiven Wohnort. Die weitere Umgestaltung ehemaliger Gewerbeimmobilien wie Geschäfte, Cafés und Büros zu Wohnungen
ist Teil dieser Strategie. Schließlich möchten wir die Einrichtungen am liebsten in den Nachbarschaftszentren gebündelt sehen.
Innerhalb der bestehenden Wohngebiete
Es gibt verschiedene Orte in der Gemeinde, an denen ungenutztes Potenzial vorhanden ist oder die Flächennutzung extensiv ist.
So gibt es beispielsweise verschiedene große Parkplätze, leere Innenhöfe oder Restflächen mit Grün, die möglicherweise auch anders gestaltet werden könnten. Auch dort, wo an den Rändern bestehender Wohngebiete Platz vorhanden ist, könnte eine „kleine Straße” mit attraktiven Wohnungen für Familien entstehen. Der Plan am Kaffebergsweg ist ein Beispiel dafür.
Arbeitsgebiete
Einige Arbeitsgebiete in und am Rande der Stadt eignen sich aufgrund ihrer Lage in der Nähe von Wohngebieten, Bahnhöfen und Einrichtungen möglicherweise für eine gewisse Verfärbung. Beispiele hierfür sind die Sportstraat (in der Nähe des Sportparks Kaalheide) und das Gelände des Schlachthofs an der Hammolenweg.
Erläuterung der Standorte „
” Neben den oben genannten fünf Gebieten kann unter bestimmten Voraussetzungen ein Standort „ ” innerhalb oder am Rande des Landschaftsrahmens realisiert werden. An solchen Standorten sehen wir unter anderem auch Chancen für den Bau von Wohnungen. Insbesondere eignen sich diese Standorte auch für eine Wohnbebauung im höheren Segment. Innerhalb des Stadtgebiets steht für solche Wohnungen oft weniger Platz zur Verfügung (unter anderem aufgrund begrenzter Eigentumsverhältnisse), da die geringe Dichte nicht den Ambitionen von „
” (Wohnraum für alle) in den eher städtischen Wohnbaugebieten entspricht (Vielfalt der Wohnungen, Akzeptanz für Einrichtungen, andere Segmente und hochwertiger öffentlicher Raum).
Rahmenbedingungen für neue Initiativen
• Als Faustregel gilt, dass bei neuen Entwicklungen die befestigte Fläche gegenüber der aktuellen Situation nicht vergrößert werden darf. Bei einer groß angelegten innerstädtischen Sanierung wird eine Reduzierung der befestigten oder bebauten Fläche um 10 % angestrebt. Insgesamt soll die Gemeinde Kerkrade bis 2050 eine Reduzierung der befestigten Fläche um 20 % gegenüber 2025 erreichen.
• Fokus auf die Rückhaltung und, wo möglich, die Verarbeitung von Regenwasser auf dem eigenen Grundstück, insbesondere auf den höher gelegenen Plateaus. Für eine klimaresistente Gestaltung gilt als maßgeblicher Niederschlag 80 mm in zwei Stunden (mit einer Verfügbarkeit/Entleerung innerhalb von 24 bis 72 Stunden). In Zukunft kann sich der maßgebliche Niederschlag aufgrund immer extremerer Wetterbedingungen ändern, was zusätzlichen Platzbedarf bedeutet, den wir berücksichtigen müssen. Der Zeithorizont für die Umweltvision ist 2050. Im Hinblick auf Überschwemmungen müssen wir bei neuen (Bau-)Plänen länger in die Zukunft blicken (in Richtung 2100), um eine wasserrobuste und klimaresistente Lebensumgebung zu schaffen.
• Bei neuen Wohnungsbauplänen muss die Verfügbarkeit eines Netzanschlusses und einer Trinkwasserversorgung berücksichtigt werden, dies sind harte Rahmenbedingungen für neue Wohnungsbaupläne. Hindernisse im Zusammenhang mit Netzüberlastung sind bereits jetzt spürbar, nach 2030 droht auch eine Trinkwasserknappheit.
• Neubauten müssen zu einem ausgewogenen Wohnungsbestand in Kerkrade beitragen: die richtige Wohnung am richtigen Ort, Qualität in Bezug auf Wohnungstypologie, Preis und Zielgruppe. Derzeit hat Kerkrade bereits einen hohen Anteil an Sozialwohnungen (46 %). Der Schwerpunkt wird daher eher auf dem Wohnungsbau in anderen Segmenten liegen, damit mehr Vielfalt im Bestand entsteht. In einem Programm für den sozialen Wohnungsbau muss weiter ausgearbeitet werden, wie viele und welche Art von Wohnungen an welchem Ort gebaut werden können. Dabei muss auch die Umwandlung in lebenslanges Wohnen und die Erreichbarkeit von Pflegeeinrichtungen berücksichtigt werden.
• Die Gemeinde steht für eine angemessene Unterbringung verschiedener Zielgruppen.
• Das Streben nach Chancengleichheit und einer gesunden Generation im Jahr 2040 erfordert ungleiche Investitionen und eine Konzentration auf Gebiete, in denen Gesundheit, Resilienz und Lebensqualität am geringsten sind, wie beispielsweise in Teilen von Kerkrade-West und -Ost. An solchen Orten setzen wir auf einen kohärenten Gebietsansatz (bereichsübergreifend und gemeinsam mit Partnern). Ansatz oder Umgestaltung der historischen Siedlungsstränge, Bekämpfung von strukturellem Leerstand, Steuerung der vielen Hinterhöfe im städtischen Gebiet und andere Gestaltung des öffentlichen Raums.
• Freigewordene oder leerstehende Gewerbeimmobilien in Wohngebieten müssen eine neue Funktion erhalten. Vorzugsweise Wohnen oder Grünflächen. Der Bau neuer Garagenboxen und Lager-/Abstellräume ist nicht erwünscht.
• Die Initiative trägt zur Verwirklichung eines gemischten Stadtviertels bei, in dem verschiedene Wohnungstypen und Zielgruppen zusammenleben. Eine gesunde Mischung aus Nachfragern und Trägern ist dabei unerlässlich.
• Neue Wohnungen müssen in Bezug auf Masse, Höhe und räumliche Qualität in die Umgebung passen. Wir setzen uns für die Verbesserung der Qualität und Lebensfähigkeit der bestehenden Lebensumgebung ein.
• Es wird ein Beitrag zu einem ausgewogenen Wohnungsbestand geleistet, der den (zukünftigen) Bedürfnissen in Bezug auf Typologie und Preisklasse gerecht wird.
• Aufgrund der zunehmenden Raumknappheit setzen wir auf eine vielfältige Raumnutzung und konzentrieren uns auf Hochhäuser und mehrstöckige Gebäude (mindestens 3 Stockwerke). Darüber hinaus muss Platz für Innenlagerräume, Fahrradabstellplätze, Parkplätze und Abfallentsorgungseinrichtungen vorhanden sein.
• Neue Wohnungen erfüllen die geltenden Nachhaltigkeitsanforderungen und werden klimafest gebaut (unter Berücksichtigung der Überhitzung in Innenräumen).
• Sportplätze (von Vereinen), Schulhöfe und Spielplätze sind so weit wie möglich öffentlich zugänglich, damit Bewegung auch außerhalb der Öffnungszeiten möglich ist.
Arbeitsbereiche
Wir sehen verschiedene Arbeitsbereiche in Kerkrade, die jeweils spezifische Qualitäten aufweisen. Mal ist es eine hervorragende euregionale Verbundenheit, mal sind es die Nähe zur Stadt, zum Bahnhof und zur Natur. Deshalb setzen wir auf die Diversifizierung der Gewerbegebiete, um das wirtschaftliche Profil der Gemeinde zu verbreitern.
Da viele Arbeitsbereiche in Kerkrade als Gewerbegebiete gestaltet sind, herrscht in der Arbeitsumgebung eine große Einheitlichkeit. Ein Gewerbegebiet wird aus städtebaulicher Sicht kaum als Teil der Stadt betrachtet, sondern lediglich als kommerziell nutzbare Fläche, wodurch die eher „städtischen” Aufgaben wie Erreichbarkeit, Begrünung und Verbundenheit nicht Teil der Gestaltung sind. Eine starke Wohn- und Arbeitsidentität für Kerkrade nutzt verschiedene Arbeitsumgebungen. Aufgrund ihrer Lage an Netzwerken und im städtischen Raum bieten sie Möglichkeiten für eine spezifischere Charakterisierung und Gestaltung. Dabei ist zu beachten, dass sich direkt außerhalb der Gemeinde, in der Gemeinde Heerlen, große Gewerbegebiete für Logistik und MedTech (Trilandis, Beitel, Avantis) befinden. In Kerkrade wird nach einer Charakterisierung von Gebieten gesucht, die daran anknüpft.
Raum für Logistik
Willem Sophia und Dentgenbach Zuid. Diese Gebiete liegen etwas abgeschieden vom Stadtgebiet in grünen Pufferzonen und sind für den Logistikverkehr gut erreichbar, in der Nähe des Buitenring Parkstad (N300). In diesen Gebieten wird Wert auf Klimaanpassung gelegt, um eine gesunde Arbeitsumgebung für die Beschäftigten zu gewährleisten.
Wissensindustrie
Dentgenbach Noord und ein Teil von Julia. Dies sind landschaftlich reizvolle Campusse, in denen die Umgebung nach innen hineinragt, sodass über diese Gebiete Freizeitwege von der Stadt in die Umgebung geschaffen werden können. Die Gebiete sind gut an einen nahe gelegenen Bahnhof angebunden und bieten Platz für einen Treffpunkt für Arbeitnehmer. Für das Gewerbegebiet Julia bedeutet dies auch eine Herabstufung der Umweltkategorie. Dieses Gebiet ist für den Logistikverkehr schwer erreichbar und liegt am Naturschutzgebiet (Wormdal). Die derzeitige Nutzung mit Schwerindustrie ist dort nicht am richtigen Ort.
Lokale KMU-
Spekholzerheide und Beitel/Locht. Gebiete mit einer Mischung aus Wohnen und Arbeiten an einigen Standorten. Es wird Wert auf eine hochwertige Gestaltung des öffentlichen Raums gelegt, auch im Hinblick auf Verkehrsaufkommen und Verkehrssicherheit. An diesen Standorten muss Platz für den KMU-Sektor bleiben, und es ist vorzuziehen, kleinere Gewerbeflächen zu schaffen.
KMU und Wissensindustrie
Das Julliaterrein eignet sich für eine Kombination aus lokalen KMU-Unternehmen und Wissensindustrie. Logistik ist in diesem Gewerbegebiet aufgrund der relativ großen Entfernung zu den regionalen Verbindungen (N300) weniger wünschenswert.
Verteidigungs
Auch das amerikanische Verteidigungsgelände in Eygelshoven bietet Arbeitsplätze. Angesichts der geopolitischen Lage bietet dies Chancen für mehr Beschäftigung. Mit Blick auf das Jahr 2050 besteht weiterhin das Bestreben, Teile dieser Gebiete wieder der Natur des Wormsdals zurückzugeben.
Rahmenbedingungen für neue Initiativen
• Umsetzung der Mobilitätswende in den Arbeitsbereichen: Die Gebiete müssen mit dem Fahrrad und öffentlichen Verkehrsmitteln besser erreichbar sein.
• Bei neuen Unternehmensentwicklungen werden auch Klimaanpassung und Mobilität berücksichtigt. Darüber hinaus muss mehr Wert auf das Erscheinungsbild und die landschaftliche Einbindung von Unternehmensgebäuden gelegt werden, die sich in die Umgebung und die Landschaft einfügen sollten.
• Fokus auf die Rückhaltung und, wo möglich, die Verarbeitung von Regenwasser auf dem eigenen Gelände. Für eine klimaresistente Gestaltung gilt als Maßstab ein Niederschlag von 80 mm in zwei Stunden (mit einer Verfügbarkeit/Entleerung innerhalb von 24 bis 72 Stunden).
• In Kerkrade sind die Gewerbegebiete die größten Energieverbraucher (36 % des Bedarfs). Aufgrund von Netzüberlastungen müssen große Initiativen zumindest in der nächsten Zeit so weit wie möglich selbst für ihre eigene Energieerzeugung und -speicherung sorgen. Die Frage ist, ob dies realisierbar ist, da es auch Herausforderungen in Bezug auf Lärm und Stickstoff gibt. Bei Neubauten bleibt es gemäß dem „
” (Gesetz über die Förderung von erneuerbaren Energien) verpflichtend, die Dachfläche für Sonnenkollektoren in Kombination mit Gründächern (zur Speicherung von Regenwasser und zur Begrenzung von Hitzestress) zu nutzen. Dabei kann auch eine Zusammenarbeit angestrebt werden, um auf kollektive Energiezentren auf den Geländen hinzuarbeiten. In Dentgenbach starten die Unternehmen ein Pilotprojekt, um Erzeugung und Verbrauch aufeinander abzustimmen (auch bekannt als Energiehub). Wenn sich dies als erfolgreich erweist, kann ein solcher Ansatz auch anderswo umgesetzt werden.
• Es wird erwartet, dass die Energiewende, unter anderem durch die Entwicklung groß angelegter Energiespeichersysteme (z. B. Batteriespeicher), in Gewerbegebieten stattfinden wird. Dafür muss Platz reserviert werden. Dabei berücksichtigen wir auch die Sicherheit der Umgebung. Denken Sie dabei an die Brand- und Explosionsgefahr und an die Standortwahl dieser Systeme in der Nähe von (sehr) sensiblen Einrichtungen wie Schulen, Pflegeheimen und Wohnhäusern.
• Der Antragsteller der Initiative ist sich möglicher Sicherheits- und Umweltrisiken bewusst und ergreift die erforderlichen (mindernden) Maßnahmen. Das Thema externe Sicherheit wird im neuen Umweltplan näher ausgearbeitet. Die Gemeinde setzt auf Leichtindustrie, ein Wachstum der Schwerindustrie ist nicht erwünscht. Dabei muss gleichzeitig die (wachsende) Zahl der Beschäftigten in den Gewerbegebieten und das damit verbundene Gruppenrisiko berücksichtigt werden. Die Sicherheit der Beschäftigten muss gewährleistet sein.
• Bis 2050 wird der Fokus weiter auf Unternehmen mit einer im Vergleich zu 2025 niedrigeren Umweltkategorie liegen. Neue Standorte für Schwerindustrie sind nicht wünschenswert.
• Neue kleine Unternehmen (mit möglichen Auswirkungen auf die Lebensumgebung) sollten vorzugsweise in den Gewerbegebieten und nicht in den Wohngebieten angesiedelt werden. Innerhalb der Zentrumsgebiete gibt es jedoch Platz für Dienstleistungen und KMU-Unternehmen.
• Großindustrielle Aktivitäten (mit möglichen Auswirkungen auf die Lebensumgebung) finden immer in einem der Gewerbegebiete statt, entsprechend dem Profil des Gewerbegebiets.
• Die Initiative trägt zur Kreislaufwirtschaft bei. Durch die Reduzierung von Abfallströmen oder die Wiederverwendung von Restströmen in der Gemeinde Kerkrade und der Region Parkstad.
Landschaftlicher Rahmen
Die Landschaft in und um die Stadt ist von großem Wert, sowohl für die Gegenwart als auch für die Zukunft. Um den Einwohnern eine grüne und gesunde Umgebung zu bieten. Um Besucher in die Stadt zu locken. Und um Platz für Wasser und mehr verschiedene Tier- und Pflanzenarten zu schaffen (Erhöhung der Biodiversität). Deshalb setzen wir uns für den Schutz der Außengebiete und ihrer Funktionen sowie der Grünflächen in der Stadt ein.
Die Landschaft in und um Kerkrade ist der wichtigste Trumpf, den die Gemeinde in der Hand hat. Sie sorgt für eine hochwertige und gesunde Lebensumgebung. Für niederländische Verhältnisse ist es ein einzigartiges Stück Natur und Landschaft. Aber wie bereits beschrieben, steht auch das Umland weiterhin unter Druck. Es ist eine Begrenzung der Außengebiete erforderlich. Sowohl von Gebieten, die vollständig der Natur vorbehalten sind, als auch von Gebieten, in denen andere Funktionen eine Rolle spielen. Die bestehende Politik wird fortgesetzt. Grundsätzlich sind keine roten Entwicklungen im Grünen möglich. Darüber hinaus weisen wir Gebieten einen Schutzstatus zu, wobei das Nationale Natur-Netzwerk Niederlande (NNN) maßgeblich ist. Der landschaftliche Rahmen ist Teil der grün-blauen Durchblutung und ein wesentlicher Bestandteil einer wasserrobusten und klimaresistenten Stadt. Innerhalb des landschaftlichen Rahmens, der größtenteils im Außenbereich liegt, unterscheiden wir die folgenden Teilbereiche:
Empfindliche Natur
Es gibt einige Orte in Kerkrade, an denen die Natur mit bestimmten Pflanzen- und Tierarten so empfindlich und wertvoll ist, dass wir diese Gebiete nicht für Freizeitaktivitäten zugänglich machen. Dies betrifft insbesondere Teile des Wormdals und kleinere Naturgebiete mit Quellen und Sumpfgebieten (wie den Quellwald der „
” Vrouwezijp bei Rolduc, Quellen in der Nähe des Stausees, den Dentgenbacherbeek, den Crombacherbeek und Teile des Bleijerheiderbeek/Peschbeemden), die über die Gemeinde verteilt sind. Diese Gebiete sind Teil des niederländischen Naturvernetzungsprogramms „Natuurnetwerk Nederland”. Diese Gebiete sind Teil des niederländischen Naturvernetzungsprogramms „Natuurnetwerk Nederland” und der Wassergebiete in Kerkrade.
Wilde Natur
Die Nord-Süd-Verbindungen entlang des Wormdal und des Anselderbeekdal sind Teil des NNN und bilden ein wichtiges Bindeglied in der europäischen ökologischen Hauptstruktur. Wir pflegen und stärken die naturreichen, wilden Gebiete, damit sie als robuste Struktur erhalten bleiben. Innerhalb dieser Gebiete ist eine gemeinsame Nutzung zu Erholungszwecken in Form von Wandern und an verschiedenen Stellen auch Radfahren möglich. Die Grüne Lunge
(Anstelvallei), Carisborg, Berenbos, Hambos und Peschbeemden sowie das Gebiet um die Abtei Rolduc bilden die Nahrungsgebiete für diese Strukturen. Diese Nahrungsgebiete finden sich auch in anderen Landschaftstypen mit einem anderen Schutzstatus wieder. Gerade für das NNN ist es wichtig, die verschiedenen Landschaften weiterhin in ihrem Zusammenhang zu betrachten, miteinander zu verbinden und zu stärken.
Freizeitgebiet „
” Holzkuil/Carisborg, Berenbos, Bergbos und Schouffertsbos. Bilden eine wichtige Verbindung zwischen dem bebauten Gebiet und der umgebenden Natur. Diese Gebiete sind entscheidend für die Gewährleistung einer gesunden Lebensumgebung. Hier gibt es Raum für weitere Nutzungsfunktionen wie Sport und Spiel. Dies sind auch Orte, an denen das Naturschutzgebiet weiter in die Stadt hineinreichen kann. So entsteht eine stärkere Bindung an die wunderschöne Landschaft und ein intensiveres Naturerlebnis.
Sonstige Außengebiete und Landwirtschaft
Die Landwirtschaft wird immer ein wichtiger Bestandteil der Außengebiete bleiben. Die Erhaltung dieser Landwirtschaft geht Hand in Hand mit der Stärkung der Landschaft und der Artenvielfalt. Kerkrade ist keine großflächige Agrargemeinde. Wir sehen, dass Landwirte neben ihren wirtschaftlichen Interessen auch eine wichtige Rolle bei der Pflege unserer Landschaft spielen. Denken Sie an die Hänge, die Täler und die offenen Ausblicke, die Kerkrade so besonders und schön machen. Auf einigen steilen Hängen wird sich die Landnutzung ändern, um Erosion und Überschwemmungen zu verhindern, sodass sie sich zu wertvollen Graslandschaften mit Landschaftselementen entwickeln können. Dies stärkt die Natur und macht die ländlichen Gebiete für Einwohner und Erholungssuchende attraktiv.
Die landwirtschaftlichen Flächen befinden sich im Anstel-Tal, in Ham, im Gebiet nördlich von Eygelshoven, in der Nähe der Ortschaft Baalsbruggen und der Abtei Rolduc. Die Gemeinde ist bestrebt, ihre Flächen im landschaftlichen Rahmen strategisch zu nutzen (Anwendung einer aktiveren Bodenpolitik), um eine nachhaltige Form der Landwirtschaft zu ermöglichen, die auf die Stärkung der Landschaft und die Verbesserung der Biodiversität ausgerichtet ist. Gemeinsam mit Partnern wie der Stiftung Limburgs Landschap, Rolduc und Landwirten prüfen wir, wie wir Landwirtschaft, (Kultur-)Landschafts- und Naturmanagement intelligent miteinander verbinden können.
Parks
Neben landschaftlicher Grünfläche verfügt Kerkrade auch über städtische Grünflächen in Form von Stadtparks. Stadtparks sind ein wichtiger „Sprungbrett“, um sich von der eigenen Wohnumgebung aus in der Natur zu erholen. Die Parks sind biodivers und klimaresistent gestaltet. In den Parks ist auch Platz für Aktivitäten und Festlichkeiten, indem Raum für kleine Gastronomiebetriebe, Toiletten und Ruheplätze sowie Spiel- und Sportmöglichkeiten geschaffen wird.
Grünflächen in der Nachbarschaft
Natur und Grünflächen finden sich nicht nur in abgegrenzten Bereichen wie Parks oder Außenbezirken. In jedem Stadtteil tragen kleine Grünflächen zum Gesamtsystem bei. Diese kleinen Elemente sind nicht unbedingt mit größeren Strukturen verbunden, spielen jedoch eine wichtige Rolle bei der Gewährleistung einer grundlegenden Naturqualität in der gesamten Gemeinde. Daher wird der Vorzug auf die Bepflanzung mit einheimischen Arten gegeben.
Kulturhistorische Elemente
Wir möchten die vorhandenen kulturhistorischen, archäologischen und kleinen Landschaftselemente (besser) schützen. Dabei betrachten wir nicht nur die Gebäude, sondern beispielsweise auch Hohlwege, Kirchenwege, Hecken, Gräben, Gebüsche, religiöses Erbe (Kapellen und Wegkreuze) und stattliche Baumalleen.
Rahmenbedingungen für neue Initiativen
• In bebauten Gebieten wird nach Möglichkeiten gesucht, (überflüssige) befestigte Flächen zu entfernen, wobei das Ziel darin besteht, die befestigten Flächen bis 2050 um 20 % zu reduzieren.
• Die 3-30-300-Regel als Richtlinie für alle Wohngebiete anwenden. Grundsätzlich sollte jede Wohnung Sicht auf drei ausgewachsene Bäume, mindestens 30 % Baumkronenbedeckung und eine kühle Grünfläche von mindestens 200 m² in maximal 300 m Entfernung von jeder Wohnung haben.
• An wichtigen Wander- und Radwegen in der Stadt wird eine Beschattung von 40 % angestrebt.
• Wir möchten ausgewachsene und wertvolle Bäume (Alleen) erhalten. Dort, wo Baumstrukturen eine Rolle bei Maßnahmen gegen Hitze spielen, erhalten die Bäume den Raum, um ausgewachsen zu werden.
• Neue Freizeitrad- und Wanderwege sorgen für Verbindungen zwischen den verschiedenen Grünflächen und fördern eine bewegungsfreundliche Umgebung.
• Die Initiative fügt sich gut in die Landschaft ein und verstärkt die vorhandenen landschaftlichen Qualitäten.
• Die Initiative setzt auf eine robuste Begrünung. Bestehende Grünflächen werden so weit wie möglich erhalten, und bei neuen (Bau-)Plänen gilt eine Mindestbegrünungsquote von 20 %.
• Die gewählte Begrünung trägt dank einer reichen Vielfalt an einheimischen und klimaresistenten Pflanzen, die wiederum für viele Tierarten attraktiv sind, zur Biodiversität bei.
• Wasser und Boden sind für räumliche Entwicklungen maßgeblich. Es gibt genügend Platz für Wasser und Grünflächen, um Hitzestress, Überschwemmungen und Dürre entgegenzuwirken.
• Die Außenanlagen und Gebäude sind klimaresistent gestaltet (helle Farben und natürliche Materialien) und bieten ausreichend Platz für die Speicherung und Verarbeitung von Regenwasser auf dem eigenen Grundstück (maßgeblicher Niederschlag 80 mm in zwei Stunden, mit Verfügbarkeit/Ablauf innerhalb von 24 bis 72 Stunden).
• Bei Neubauten und Renovierungen fördern wir die Verwendung von begrünten Dächern und Fassaden für eine bessere Isolierung, Wasserspeicherung und Biodiversität.
• Die Initiative trägt zur Verbesserung bei und führt keinesfalls zu einer Verschlechterung der (Grund-)Wasserqualität.
Raum für Mobilität
Das Auto hat im Straßenbild zunehmend an Bedeutung gewonnen. Es ist ein praktisches Verkehrsmittel, lässt jedoch in städtischen Gebieten wenig Raum für Grünflächen, Begegnungen oder andere Verkehrsteilnehmer. Deshalb setzen wir uns dafür ein, Alternativen zum Auto anzubieten, unter anderem durch die Umwandlung einer Reihe historischer Straßen in Fußgänger- und Fahrradstraßen. So schaffen wir Raum für Mobilität, in dem das Auto zwar seinen Platz hat, aber nicht für jede Fahrt genutzt werden muss.
Wir kommen aus einer langen Zeit, in der das Privatauto an der Spitze der Pyramide stand. Das Verkehrssystem ist oft so ausgelegt, dass das Auto so schnell und reibungslos wie möglich durch die Stadt geführt wird. Mit der Zunahme der Zahl der Autos einschließlich Parkplätze wird immer deutlicher, dass dies an verschiedenen Stellen zu unerwünschten Situationen führt. Es ist gefährlich für Kinder, draußen zu spielen, es gibt Lärmbelästigung oder schlechte Luftqualität und es gibt wenig Platz für Begrünung. Deshalb entwickeln wir ein Verkehrssystem mit mehr Hierarchie und Klarheit.
Regionale Verbindungen
Der Buitenring Parkstad (N300) ist eine spezielle Autostruktur, in der kein anderer Verkehr Platz hat. Die Geschwindigkeit ist hier hoch (maximal 100 km/h), um den Durchgangsverkehr zu beschleunigen.
Durchgangsstraßen
Die wichtigsten Zufahrtsstraßen nach außen bleiben wichtige Verkehrswege für den motorisierten Verkehr. Hier darf weiterhin mit maximal 50 bis 80 km/h gefahren werden.
Hauptradwege und historische Straßen
An einigen Stellen ist die Geschichte in Kerkrade noch spürbar, vielleicht am meisten, wenn man die Stadt auf den alten Straßen durchquert. Verschiedene Zeitepochen wechseln sich immer wieder ab. Besondere Architektur, Kirchengebäude und historische Zentren. Überall kleine Perlen, die zur lokalen Identität beitragen. Aber diese wichtigen Verkehrsadern sind durch den zunehmenden Verkehr zu einem belebten, unsicheren und ungesunden Ort geworden. Das zeigt sich auch in der zunehmenden Leerstands
. Deshalb verlagern wir hier den Fokus auf die Straße als Fahrradstraße, auf der das Auto nur Gast ist. Zielverkehr ist möglich, Durchgangsverkehr jedoch nicht. Auf den Straßen gibt es mehr Platz
für Fahrräder, Fußgänger und Grünflächen. Hier darf bis 2050 maximal 30 km/h gefahren werden. Dieser Übergang wird auf der historischen Straße Bleijerheiderstraat in Gang gesetzt. Gewerbe und Parkplätze ziehen unerwünschten Verkehr an und passen daher weniger gut in die Straßenstruktur. Auf den leerstehenden Hinterhöfen ist Platz, um die derzeitigen Parkmöglichkeiten (keine zusätzlichen Garagenboxen) in die historische Straße zu verlegen.
Wohngebiete
Auf den kleineren Straßen wird der Fokus auf die Lebensqualität gelegt. Wir sorgen für niedrige Geschwindigkeiten und sichere Überquerungsstellen.
• Höchstgeschwindigkeit von 30 km/h auf allen nicht durchgehenden Straßen.
• Kinder ab 8 Jahren können selbstständig mit dem Fahrrad durch die Nachbarschaft zu ihren wichtigen Zielen (Schule, Sport usw.) fahren.
• Sichere Schulumgebungen.
Zufahrtsstraßen zu öffentlichen Verkehrsknotenpunkten
Wichtige öffentliche Verkehrsknotenpunkte (Bus und Bahn) müssen für Fahrgäste gut erreichbar sein. Die Anbindung für Fußgänger, Radfahrer und Menschen mit eingeschränkter Mobilität muss an vielen Stellen verbessert werden. Kerkrade verfügt derzeit über vier Bahnhöfe, sieht jedoch Potenzial für einen weiteren Bahnhof in Kerkrade-West (auch zur Verbesserung der Lebensqualität).
Wandergebiet „
“ Rund um die Nachbarschaftszentren setzen wir uns für eine (größere) Fußgängerzone ein, in der Platz zum Treffen und Spielen ist. Außerdem wollen wir Verbindungen zu den angrenzenden Grünflächen schaffen.
Rahmenbedingungen für neue Initiativen
• Förderung der Fahrradnutzung. Unter anderem durch die Ausweitung des Fahrradverleihprogramms auf andere wichtige Ziele und durch den Einsatz regionaler und grenzüberschreitender Verbindungen. Es gibt Möglichkeiten für eine Fahrradverbindung zwischen Kerkrade-Noord und Landgraaf. Außerdem werden neue Verbindungen realisiert, die an die Parkstadroute anschließen. So wurde ein neuer Radweg zwischen Chrevemont-Hopel (Roderlandbaan (N299)) angelegt und es wird eine Fahrradbrücke am Kreisverkehr Stationsstraat, Hamstraat, Voorterstraat und Domaniale Mijnstraat geben.
• Programm für sicheres Radfahren und Wandern: Untersuchung von Engpässen, um ein Netz aus Durchgangsradwegen, breiten Gehwegen und sicheren Überwegen zu schaffen.
• Festgelegte Parknormen evaluieren und anpassen. Untersuchung, welche Normen für die nächsten zehn Jahre geeignet sind. Je näher an Bahnhöfen, Bushaltestellen und Nachbarschaftszentren, desto niedriger die Parknorm.
• Freigewordene oder leerstehende Hinterhöfe, die an historische Straßenbänder angrenzen, bieten Chancen für eine neue Nutzung. Die Flächen können als Parkplätze, Grünflächen oder für den Bau kleinerer Wohnhäuser genutzt werden. Die multifunktionale Raumnutzung wird gefördert.
• Der öffentliche Raum wird nach Möglichkeit inklusiv gestaltet, d. h. die Bedürfnisse aller werden bei der Gestaltung des öffentlichen Raums berücksichtigt. Der öffentliche Raum ist für Eltern mit kleinen Kindern, ältere Menschen und Menschen mit Behinderungen zugänglich. Dazu gehören rollstuhlgerechte Auffahrten, (breite) Gehwege ohne lose Fliesen oder andere Hindernisse und Übergänge mit ausreichend Zeit zum Überqueren. Kerkrade möchte eine Stadt sein, an der alle teilhaben können und in der niemand ausgeschlossen wird.
• Die Initiative trägt zur Mobilitätswende bei und fördert damit weniger Autonutzung und mehr Gehen, Radfahren und Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel.
• Wir setzen uns weiterhin für die Verlängerung der Heuvellandlinie vom Bahnhof Kerkrade-Centrum zu einem neuen Bahnhof in Kerkrade-West ein.
