Bergbau mit Nachwirkungen
Hintergrundinformationen
In der Gegend um Kerkrade und Herzogenrath wird seit Jahrhunderten Kohle abgebaut. Die ersten Berichte darüber stammen aus dem 14. Jahrhundert und die letzten aus dem Jahr 1974, als die letzte Zeche geschlossen wurde. Die Abbautechniken und das Ausmaß des Kohleabbaus unterscheiden sich in diesem Zeitraum natürlich erheblich, aber zu allen Zeiten gab es den Kampf gegen das Grubenwasser und die Notwendigkeit, es abzupumpen. Diese Entnahme von Wasser aus dem Untergrund ließ den Grundwasserspiegel im Laufe der Jahrhunderte sinken. Die relativ geringen Entnahmen in den ersten Jahrhunderten des Bergbaus hatten nur begrenzte Auswirkungen auf den Grundwasserspiegel. Die Entnahmen des 20. Jahrhunderts waren jedoch erheblich. Nach der Schließung des letzten Bergwerks in Südlimburg im Jahr 1974 und der Schließung des letzten Bergwerks im benachbarten deutschen Revier im Jahr 1994 wurde die Förderung von Grubenwasser aus dem Schacht Beerenbosch in Kerkrade und dem Schacht Von Goerschen in Würselen eingestellt. Seitdem steigt das Grubenwasser wieder an. Dieser Anstieg des Grubenwassers kann unter Umständen zu einem ungleichmäßigen, mäßigen Anstieg des Grundwasserspiegels führen und Schäden an Gebäuden verursachen.
Welche Maßnahmen ergreifen wir jetzt?
Im Auftrag des Wirtschaftsministeriums wurde eine Studie über die Auswirkungen des früheren Kohlebergbaus durchgeführt. Diese Untersuchung wurde teilweise auf Drängen der Region (Provinz Limburg und betroffene Gemeinden) durchgeführt. Auf der Grundlage der Ergebnisse der Studie wurde beschlossen, eine Reihe von Maßnahmen zu ergreifen. So werden beispielsweise zusätzliche Messstellen eingerichtet, um die Auswirkungen des aufsteigenden Grubenwassers zu kartieren, und alte, kleine Grubenschächte in Kerkrade werden aufgespürt und gegebenenfalls geräumt. Darüber hinaus werden sechs Industrieschächte in der Bergbauregion besser abgedichtet und ein regionales Wissens- und Kompetenzzentrum eingerichtet, in dem alle Informationen über die Auswirkungen des früheren Bergbaus zusammenlaufen. Diese vorgeschlagenen Maßnahmen werden von der rijksoverheid gemeinsam mit der Region umgesetzt. Weitere Informationen über die Ergebnisse der Studien und die jetzt eingeleiteten Maßnahmen finden Sie auf der Website der Provinz.
Die Forschungsberichte und die dazugehörigen Dokumente finden Sie auf der Website von Parliamentary Monitor.
Stand der Umsetzung der Maßnahmen Kerkrade
Das Ministerium für Wirtschaft und Klima hat beschlossen, Gelder für die Umsetzung der nachstehenden Maßnahmen in Kerkrade zur Verfügung zu stellen. Für jede Maßnahme ist der Stand vom Oktober 2022 angegeben.
Zusätzliche Sanierung von sechs Industriebergwerkschächten (Schacht Melanie der Grube Willem-Sophia, Schächte Willem I, Willem II, Buizenschacht, Luchtschacht Neuland und Schacht Beerenbosch I der Grube Domaniale).
Status: Der Schacht Melanie wird 2019 saniert.
Planung: Schacht Willem II wird im Jahr 2022 saniert werden. Andere Schächte ab 2023.
Weitere Informationen über die Sanierung des Schachtes Willem II finden Sie auf der Seite Sanierung des Schachtes Willem II.
Aufspüren und ggf. Sanierung der mutmaßlich 57 vorhandenen historischen Bergwerksschächte
Stand: Die Untersuchungen an 55 Standorten sind abgeschlossen. Von den ursprünglich erwarteten 59 Schächten sind 25 gefunden worden. Bei 9 vermuteten Schächten ergaben die (Feld-)Untersuchungen, dass sie nicht existieren. Aus neu aufgefundenem Archivmaterial ergaben sich 5 "neue Schächte". Dadurch änderte sich die Gesamtzahl der untersuchten Schächte von ursprünglich 59 auf jetzt 55 Schächte.
Bei 11 Schächten sind die Sanierungsarbeiten bereits abgeschlossen.
Umfassende Informationen finden Sie im Informationsblatt über historische Minenschächte im Südosten von Kerkrade.
Einrichtung eines begrenzten Überwachungsprogramms für Grubengas.
Status: In Zusammenarbeit mit der Provinz Limburg und der Universität Maastricht wird derzeit ein Überwachungsprogramm entwickelt.
Bergbauschäden
Wenn Sie den Verdacht haben, dass Ihr Grundstück durch Bodenbewegungen geschädigt wurde, möchte die Gemeinde Ihnen helfen, indem sie Sie berät, welche Schritte Sie nach der Besichtigung des Schadens unternehmen müssen, um die Ursache zu ermitteln. Wenn Sie eine Beratung durch die Stadtverwaltung wünschen, wenden Sie sich bitte telefonisch oder per E-Mail an Herrn Lebens von der Abteilung Umwelt und Bau.
Weitere Informationen zum Thema Bergbaufolgeschäden finden Sie im Internet:
- Die Website der Staatlichen Aufsichtsbehörde für Bergbau, Thema Nazorg Coal Mining,
- die Website des Technischen Ausschusses für Bodenbewegung und
- Die Rubrik Infopoint auf der Website der Provinz Limburg.
Schadenregulierung
Bestehende Schadensregulierung
Für diese Schäden können Beiträge aus dem Calamiteitenfonds für Haustechnik geleistet werden. Auf der Website der Stichting Calamiteitenfonds Mijnwaterschade Limburg finden Sie u.a. die Bedingungen, die für diese Schadensregelung gelten. Wir empfehlen Ihnen, diese sorgfältig zu lesen, bevor Sie einen Antrag einreichen. Über die Website erfahren Sie mehr über mögliche Entschädigungen.
Bitte beachten Sie, dass diese Regelung nur für Schadensfälle gilt, bei denen die Sicherheit von Menschen akut oder bei kurzer Zeitspanne auf dem Spiel steht!
Neues Antragsverfahren
In den Medien wurde über eine neue Schadensregelung des Staates berichtet, die für alle Schäden an Wohngebäuden gelten soll, die durch den ehemaligen Kohlebergbau verursacht wurden. Diese Regelung wird für alle Schäden gelten und nicht nur für Schäden, bei denen die Sicherheit des Wohnens akut oder für eine kurze Zeitspanne auf dem Spiel steht.
Die Regelung ist jedoch noch nicht in Kraft getreten, und es wurde noch kein Datum für das Inkrafttreten festgelegt. Dies macht es derzeit leider unmöglich, von einer Behörde feststellen zu lassen, ob ein Schaden durch den früheren Bergbau entstanden ist und ob er für eine Entschädigung in Frage kommt.