Claudia ist an ihrem Platz in der Tauschbörse
Das Entwicklungszentrum bietet arbeitssuchenden Einwohnern von Kerkrade die Möglichkeit, wieder eine Arbeit zu finden. Dies geschieht an verschiedenen Orten innerhalb der Gemeinde Kerkrade. Einer dieser Orte ist der Swap Shop im Flexiforum. Claudia (58) füllt dort die Lagerbestände auf, hängt die Kleidung ordentlich auf und hält hier und da ein Schwätzchen. "Mein Leben ist ganz anders als früher. Jetzt habe ich viel mehr soziale Kontakte."
Claudia bringt Fröhlichkeit und Energie in ihre Arbeitstage in der Tauschbörse im Flexiforum. Nach einigen schwierigen Jahren ist sie an dem warmen und gemütlichen Arbeitsplatz völlig aufgeblüht.
"Meine Aufgabe hier im Swap Shop ist es, mich um den Kleiderbestand im Laden zu kümmern. Vom Lager bringe ich alles zu den Regalen und sortiere die Kleidung nach Größe und Farbe. Ich liebe es, wenn im Laden alles ordentlich und aufgeräumt aussieht. Das gibt mir wirklich Energie.
Vor fünfzehn Jahren ließ ich mich von meinem Mann scheiden und landete mit drei kleinen Kindern in der Sozialhilfe. Später erlitt ich eine Hirnblutung und eine Darmerkrankung. Leider konnte ich aufgrund dieser Umstände lange Zeit nicht arbeiten, auch nicht, als meine Kinder älter waren. Eine Zeit lang hatte ich einen schönen Job als Reinigungskraft in einem Kino. Es gefiel mir dort sehr gut, ich hatte meine eigene Routine und wusste, wo ich alles finden konnte. Aber leider wurde es körperlich zu anstrengend.
Die Arbeit, die ich jetzt im Swap Shop mache, ist weniger anspruchsvoll. Ich bin auch viel flexibler in der Gestaltung meiner Tage. So kann ich mir meine Energie besser einteilen. Es macht mir wirklich Spaß. Mein Vorgesetzter ist sehr verständnisvoll und umgänglich. Ich kann vorerst mit meinen Sozialleistungen hier bleiben. Wir haben hier ein nettes Team. Was ich wirklich möchte, ist mein Wissen zu erweitern. Ich würde auch gerne lernen, wie man die Kasse bedient.
Ich mag den Kontakt mit den Menschen sehr. Die Stammkunden kommen tatsächlich zu mir. Sie kommen vor allem am Dienstagnachmittag, um zu plaudern und die neuesten Kleider zu kaufen. Mein Leben unterscheidet sich sehr von dem, was es früher war. Damals war ich immer zu Hause und habe mich den ganzen Tag um den Haushalt und die Kinder gekümmert. Jetzt habe ich viel mehr soziale Kontakte. Jedem, der die Chance dazu bekommt, würde ich sagen: Bleibt nicht zwischen vier Wänden, probiert es einfach aus. Es kann euer Leben verändern."